Swiss Re steigert den Gewinn
Profitabilität stand beim Schweizer Rückversicherungskonzern im vergangenen Jahr im Zentrum. Die Rechnung ging auf, wie der Jahresabschluss 2024 zeigt.
Swiss Re hat 2024 einen Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar und eine Eigenkapitalrendite (ROE) von 15,0 Prozent erzielt. Dies geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervor. Im vierten Quartal lag der Gewinn bei 1,1 Milliarden Dollar.
Im Vorjahr hatte der Gewinn 3,1 Milliarden Dollar betragen; die Eigenkapitalrendite hatte bei 16,2 Prozent gelegen.
Noch im vergangene November musste das Unternehmen sein anvisiertes Gewinnziel von 3,6 Milliarden Dollar nach unten korrigieren. Auslöser war eine tiefgreifende Überprüfung der Reserven zum US-Haftpflichtgeschäft.
Dividende soll kräftig erhöht werden
Ausschlaggebend für das Ergebnis sind laut einer Mitteilung das disziplinierte Underwriting im Neugeschäft und die Beiträge der Anlageportefeuilles aller Geschäftseinheiten. Teilweise ausgeglichen wurde das Ergebnis durch die Erhöhung der Rückstellungen im Zusammenhang mit dem US-Haftpflichtgeschäft von P&C Re im dritten Quartal.
«Wir haben einen starken Gewinn und eine hohe Eigenkapitalrendite erzielt und gleichzeitig unser Ziel erreicht, die Gesamtrückstellungen in den Sach- und Haftpflichtsparten am oberen Ende unserer Best-Estimate-Bandbreite zu positionieren», sagt CEO Andreas Berger.
Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von 7.35 Dollar je Aktie. Dies entspricht einer Erhöhung um 8 Prozent.
1 Milliarde Dollar Schäden wegen Naturkatastrophen
Das versicherungstechnische Ergebnis, das die Profitabilität des Underwritings widerspiegelt, betrug 4,3 Milliarden Dollar, verglichen mit 4,7 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Versicherungsumsatz der Gruppe stieg gegenüber 2023 von 43,9 Milliarden Dollar auf 45,6 Milliarden Dollar.
Die Grossschäden infolge von Naturkatastrophen beliefen sich 2024 auf 1,0 Milliarden Dollar. Verursacht wurden diese vor allem durch die Hurrikane Milton, Debby und Helene, den schweren Hagelsturm im kanadischen Calgary, den Sturm Boris in Europa sowie die Überschwemmungen in der Golfregion.
P&C Re hat im dritten Quartal die Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren für das US-Haftpflichtgeschäft entscheidend verstärkt. Diese Aufstockungen wurden teilweise durch Auflösungen in anderen Sparten kompensiert, was für das Gesamtjahr 2024 zu einer Nettoaufstockung der Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren um 2,6 Milliarden Dollar führte.
Preiserhöhung schenkt ein
Swiss Re hat im vergangenen Jahr zudem von einer Preisheröhung erhöht. Der Rückversicherer erneuerte per 1. Januar 2025 Verträge mit einem Prämienvolumen von 13,3 Milliarden Dollar. Damit erhöhte sich das Volumen im Vergleich zum zur Erneuerung anstehenden Geschäft um 7,0 Prozent. Insgesamt erreichte P&C Re in dieser Erneuerungsrunde eine Preiserhöhung von 2,8 Prozent.
Angaben zu den Waldbränden in Los Angeles
Für 2025 strebt Swiss Re einen Gewinn von mehr als 4,4 Milliardne Dollar an. Und die Dividende soll um mindestens 7 Prozent ansteigen.
Swiss Re schätzt ihre vorläufigen Schäden aus den Waldbränden in Los Angeles auf weniger als 700 Millionen Dollar, die das Ergebnis der Gruppe im ersten Quartal 2025 belasten werden. Insgesamt schätzt sie den vorläufigen versicherten Marktschaden aus diesen Bränden auf rund 40 Milliarden Dollar.
Ex Finma-Chef tritt ab
Im Weiteren gab Swiss Re am Donnerstag bekannt, dass Kera McDonald, derzeit Chief Underwriting Officer von Swiss Re Corporate Solutions, ab 1. Juni 2025 zur Group Chief Underwriting Officer ernannt wird, vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung.
Ausserdem geht Group Chief Risk Officer und ex Finma-Chef Patrick Raaflaub Ende September 2025 in den Ruhestand. Der Nachfolgeprozess ist laut Swiss Re im Gange.