Vitalik Buterin, einer der Mitgründer der Kryptowährung Ether, hat eine Idee zu Non-Fungible-Token lanciert. Dabei spielt der Mensch plötzlich in der Technik eine zentrale Rolle.
Der russisch-kanadische Software-Entwickler und Mitgründer des Ethereum-Netzwerkes, Vitalik Buterin, hat einen neuen Gedanken in den Markt für Non-Fungible-Token (NFT) eingebracht. Dabei handelt es sich um nicht austauschbare digital geschützte Objekte, die über eine Blockchain abgebildet und wie Kryptowährungen gehandelt werden.
Gemäss Buterins Webseite sollen NFTs künftig auch eine menschliche Seele haben und diesbezüglich einschränkende Charaktereigenschaften aufweisen. Die Idee soll Buterin dem Online-Videospiel World of Warcraft (WoW) entlehnt haben, in dem es sogenannte Soulbound-Objekte gibt, wie die Krypto-Webseite «Cointelegraph» berichtet.
Kunstwelt jubelt
Besonders populär sind NFTs derzeit in der Kunstwelt, wo solche digitalen Eigentumsnachweise grossen Anklang finden. Gewisse Vorgaben eines Kunstwerks lassen sich in die Blockchain schreiben, dass bei einer Veräusserung jeweils einige Prozente an den Urheber beziehungsweise an den Künstler oder die Künstlerin fliessen.
Die Idee von Buterin ist nun insofern aussergewöhnlich, weil sie Limitierungen anhand von Charaktereigenschaften, also einer Art menschlichen Seele, umfassen soll. Damit könnten Künstler etwa festlegen, an welchen Personenkreis die Kunstwerke verkauft beziehungsweise nicht verkauft werden dürfen.
Ausschluss von Vorteilen
Im Computerspiel WoW erfüllen diese seelengebundenen Gegenstände nämlich den Zweck, dass durch die Eigenschaften bestimmte Werkzeuge nicht an andere Spieler getauscht, verkauft oder verschenkt werden können. Damit verhindern die Entwickler des Spiels, dass gewisse Gegenstände in die Hände von Charakteren mit einem niedrigem Spieler-Niveau gelangen, die sich sonst einen Vorteil verschaffen könnten.
Gleichsam sorgt die «Seelenbindung» dafür, dass die Spieler ihren erzielten Erfolg unter Beweis stellen können. Denn die betreffenden Items können ausschliesslich erspielt und nicht anderweitig erworben werden.
Technik selektioniert Menschen
Buterin weiss sicher um die Sprengkraft seiner Idee. Denn auf diese Weise könnten – je nach Geschmack der NFT-Konstrukteure – bestimmte Personengruppen vom Besitz eines Objektes von vorne herein ein- beziehungsweise ausgeschlossen werden. Der Fantasie für die Ausgestaltung der Seele sind dabei keine Grenzen gesetzt.