Die amerikanische Notenbank Fed will im März ihre Leitzinsen erstmals seit Langem erhöhen. Aus Sicht des Swiss Banking ist das eine willkommene Botschaft.
Die US-Zentralbank Federal Reserve Bank (Fed) hat entschieden, aus ihrer ultralockeren Geldpolitik auszusteigen. Sie werde im März dieses Jahres ihre Leitzinsen anheben, wie das Institut bekanntgab. Die Währungshüter planen gleichzeitig für das Jahr 2022 zwei weitere Zinsschritte an, wie Fed-Chef Jerome Powell am (gestrigen) Dienstag vor dem US-Senat angekündigte.
Diese Massnahmen sollen nicht nur die aufkommende Inflation im Zaum halten, sondern auch die Beschäftigung in den USA unterstützen, wie etwa das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) über die Anhörung des Fed-Chefs berichtete. Die US-Wirtschaft brauche keinen aggressiven Stimulus von der amerikanischen Zentralbank mehr, hiess es zur Begründung. Die Ausweitung der Zentralbankbilanz könne zudem stückweise zurückgefahren werden, führte Powell weiter aus.
Der Anfang vom Ende der Strafzinsen?
Auch aus Sicht des Swiss Banking dürfte das eine willkommene Botschaft sein – denn die Fed gibt weltweit den geldpolitischen Takt vor. Hierzulande könnte dies zum Beispiel die Hoffnungen auf gute Zinsdifferenz-Geschäfte steigen lassen und generell das Ende der Negativzinsen einläuten. Schweizer Banken können mit dem Zinsanstieg in den USA auf eine Entspannung bei der Zinsmarge hoffen, welche die vergangenen Jahre mit dem sinkenden Leitzinsen immer mehr unter Druck gekommen war.
Gleichzeitig dürfen Grossinvestoren wie etwa Vorsorgeeinrichtungen, die Hoffnung hegen, dass sie künftig keine Negativzinsen mehr bezahlen müssen.
Und auch bei der Schweizerischen Notenbank (SNB) dürfte die Nachricht über Zinserhöhungen mit Wohlwollen aufgenommen worden sein. Mit der Normalisierung der Leitzinsen in den USA wird es dort nämlich attraktiver, Geld anzulegen. Die Nachfrage nach Franken dürfte damit etwas nachlassen, was der SNB eine Atempause bei der Schwächung der Schweizer Währung verschafft.