Eine der bekanntesten Schweizer Uhrenmarken steht Berichten zufolge kurz vor einem Teilverkauf. Die Frage ist, wer nach Breitling greift.

Das britische Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners prüft offenbar den Verkauf eines signifikanten Teils der Beteiligung an Breitling, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Das Unternehmen habe entsprechende Offerten erhalten, heisst es unter Berufung auf Kreise.

CVC wolle aber auf jeden Fall die Mehrheit an dem 1884 gegründeten Schweizer Uhrenhersteller behalten, um weiter von der erwarteten positiven Entwicklung profitieren zu können, wie es weiter heisst. Auch sei kein Verkauf an eine andere Beteiligungsfirma geplant. Vielmehr suche man nach einem langfristigen strategischen Partner.

Die Zeitmesser von Breitling sind auf das mittlere Luxussegment ausgerichtet. Das Unternehmen mit Sitz in Grenchen SO war bis 2017 in Familienbesitz, bis CVC für kolportierte 800 Millionen Euro einen 80-Prozent-Anteil übernommen hat. Ein Jahr später verkaufte die Familie Schneider auch die restlichen Anteile. Das Unternehmen legt seine Bilanzen nicht offen. Ein Teilverkauf könnte also bedeuten, dass CVC seine Investmentziele erreicht hat.

Benzin, Öl und Schweiss

Die Marke Breitling hat in den vergangenen vier Jahren einen deutlichen Imagewandel vollzogen. Breitling hatte früher ein eher raubeiniges und etwas machohaftes Image. Die früheren Werbekampagnen unter Einsatz von historischen Jagdfliegern aus dem zweiten Weltkrieg oder klassischen Sportwagen und Motorrädern rochen förmlich nach Benzin, Öl und Schweiss. Speed und Aviatik wurden dann um das Thema Maritim erweitert und auch neue Modelle für Frauen und vor allem auch mehr Luxus und Eleganz kamen hinzu.

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(Markenbotschafter Brad Pitt und CEO George Kern, ZVG)

Architekt des Wechsels im Branding war der 2017 von Richemont geholte neue CEO George Kern, der ebenfalls einen kleinen Anteil am Unternehmen hält. Kern hatte beim Genfer Luxuskonzern eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Er war im Jahr 2000 zu Richemont gekommen und war mit der Integration der Marken A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre and International Watch Company (IWC) betraut. Zwei Jahre später wurde er CEO von IWC und übernahm in späteren Jahren weitere Führungspositionen in der Produktion und bei den Nischenmarken von Richemont.

Greift Luxusriese zu?

Der Rückzug von CVC lässt Spekulationen aufkommen, dass Breitling mit einem grossen Luxusgüter-Konzern wie LVMH, Swatch oder Richemont zusammengehen könnte. Der Verkaufsprozess, der Berichten zufolge von Rothschild & Co. organisiert wird, findet vor dem Hintergrund eines Konjunktur-Aufschwungs bei den Verkäufen von Luxusuhren statt, der auf einen pandemiebedingten tiefen Einbruch im letzten Jahr folgt.