Der als «Anleihenkönig» bekannt gewordene ehemalige Fondsmanager Bill Gross wettert gegen US-Treasuries. Die Bonds seinen «Garbage» und gehörten ebenso wie die Fonds, die diese halten, auf den Müllhaufen.
Die Renditen für längerfristige Staatsanleihen sind so niedrig, dass die Fonds, die sie kaufen, in den «Anlagemülleimer» gehören, schreibt Bill Gross auf seiner eigenen Internetseite. Die Dynamik von Angebot und Nachfrage spreche gegen Treasuries. Die Renditen auf dem derzeitigen Niveau «können nur noch steigen», ist der ehemalige Fondsmanager überzeugt.
«Cash war lange Zeit Müll, aber jetzt gibt es neue Anwärter», schreibt Gross, der in den 1970-er Jahren Pacific Investment Management (Pimco) mitbegründet hatte und 2019 nach seinem letzten Job bei Janus Henderson in den Ruhestand ging.
Aktien könnten folgen
«Mittel- bis langfristige Anleihefonds gehören mit Sicherheit in den Mülleimer, aber werden Aktien folgen? Das Gewinnwachstum sollte besser zweistellig sein, sonst können sie in den Müllwagen wandern.»
Die hohen Schulden der USA sprechen dafür, dass das Angebot an Staatsanleihen hoch bleiben wird. Bisher hat die US-Notenbank davon rund 60 Prozent über Anleihekäufe absorbiert. «Wie bereit werden die Märkte sein, diese 60 Prozent ab Mitte 2022 und darüber hinaus zu absorbieren?», fragt Gross.
Wenn die Inflation bis dahin wieder das Ziel von 2 Prozent und mehr erreiche, könne ein «Ausraster» vielleicht vermieden werden. «Aber wie viele weitere fiskalische Ausgabenprogramme können wir uns leisten, ohne dafür mit höheren Zinssätzen zu bezahlen?"