Der Asset Manager GAM befindet sich weiterhin im Ausnahmezustand. Der Abfluss von Vermögen ging auch im ersten Halbjahr 2019 weiter, das Unternehmen musste einen Verlust verbuchen.
Im ersten Halbjahr 2019 erwartet der Vermögensverwalter GAM einen Verlust von 14 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Diese Zahl steht im Gegensatz zu einem Gewinn von 25,4 Millionen Franken im gleichen Zeitraum letztes Jahr, bevor der Skandal um einen mittlerweile entlassenen Fondsmanager das Unternehmen in Schieflage brachte.
Die verwalteten Vermögen im Bereich Investment Management sanken auch in der ersten Hälfte des neuen Jahres weiter: Sie stehen nun bei 52 Milliarden Franken. Vor einem Jahr verwaltete GAM in seinen eigenen Fonds noch 84,4 Milliarden Franken, Ende Jahr waren es 56,1 Milliarden.
Sparkurs angekündigt
Aufgrund dieses Aderlasses fielen die Erträge, welche vor allem durch die Höhe der verwalteten Vermögen beeinflusst werden. GAM-CEO David Jacob kündigte bereits im Dezember einen radikalen Sparkurs an, um auch nach den Abflüssen wieder profitabel werden zu können.
GAM geriet ins Schlingern, nachdem das Unternehmen vor knapp einem Jahr Tim Haywood, einen seiner wichtigsten Fondsmanager suspendierte, wie auch finews.ch berichtete. Die Turbulenzen kosteten den damaligen CEO Alex Friedman den Job und schlugen viele Kunden in die Flucht.
Ein Lichtblick
Bis am 15. Juli sollen die Fonds, welche Haywood verwaltet hatte, vollständig liquidiert sein, kündigte GAM am Mittwoch ebenfalls an. Die Anleger können darauf hoffen, ihr Geld nahezu vollständig zurückzubekommen, wie auch finews.ch schon berichtete.
Ein Lichtblick in den angekündigten Resultaten für das erste Halbjahr waren die Fonds, welche GAM unter anderen Marken verwaltet. Dort stiegen die Vermögen voraussichtlich auf 84 Milliarden Franken, von 76,1 Milliarden Franken Ende 2018.