EY hat aus den eigenen Reihen einen neuen Länderchef erkoren, wie finews.ch erfahren hat. Damit zieht das Beratungsunternehmen in der Schweiz einen Schlussstrich unter ein unschönes Kapitel.
EY hat Stefan Rösch-Rütsche (Bild unten) zum neuen Country Managing Partner für die Schweiz ernannt. Er wird per 1. Juli 2019 die operative Leitung über das «Big Four»-Beratungs- und Revisionsunternehmen hierzulande übernehmen, wie einer Mail von EY vom Montag zu entnehmen war.
Der neue Mann an der Spitze des Schweiz-Geschäfts ist ein EY-Veteran. Bereits 1990 startete er seine Kariere bei der Firma, die sich damals noch Ernst & Young nannte. Seit 1998 wurde er in der Transaktionsberatung aktiv, wo er sich insbesondere auf Private-Equity- und Life-Science-Deals spezialisierte. 2015 übernahm er die Leitung des Transaktionsbereichs in der Schweiz.
(Bild: Linkedin)
Orchestrierte Intrige gegen die EY-Führung
Das EY-Eigengewächs, das für die Firma auch rund um den Globus tätig war, wurde nach einem mehrwöchigen, mit einigem Aufwand betriebenen Findungsprozess erkoren, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen war.
Die Sorgfalt bei der Wahl dürfte wohl auch dem Umstand geschuldet sein, dass sich Rösch-Rütsches Vorgänger Marcel Stalder im vergangenen Jahr entschlossen hatte, von seiner Funktion als Länderchef Schweiz zurückzutreten, um sich auf seine Führungsaufgabe als Marktleiter Deutschland, Österreich und der Schweiz zu konzentrieren. So entflechtete er seine Doppelrolle und stärkte die Governance der Firma.
Dies im Zuge einer orchestrierten Intrige gegen die EY-Leitung durch eine kleine Gruppe von Mitarbeitenden, die anonym unbelegte Übergriffs-Vorwürfe gegen einen EY-Partner verbreiteten. Stalder deckte die Intrige auf und beruhigte die Situation mit seiner Rochade.