Nirgends bringen börsenkotierte Unternehmen der Gesellschaft so viel wie in der Schweiz. Diese Auszeichung hat der hiesige Markt nicht zuletzt dem scharfen Blick der Regulatoren zu verdanken. 

Der britische Vermögensverwalter Schroders ist der Frage nachgegangen, welcher Aktienmarkt der weltweit nachhaltigste ist. Die Schweiz belegte dabei den ersten Rang, vor Singapur und den Vereinigten Staaten. 

Die Analysten des Fondshauses haben dabei gemessen, welche Folgen die Tätigkeit der Unternehmen in den jeweiligen Ländern für die Gesellschaft hat. Negative Externalitäten wie zum Beispiel Luftverschmutzung werden dabei Kosten zugeordnet, während positive Auswirkungen auf die Gesellschaft – etwa medizinische Fortschritte – als Gewinn zu Buche schlagen. 

Schlusslicht Glücksspiel

Der so ermittelte Netto-Nutzen, den ein Unternehmen verursacht, fällt namentlich bei Firmen der Pharmaindustrie oder bei Technologieunternehmen häufig positiv aus. Der hohe Anteil solcher Unternehmen am Schweizer Aktienmarkt war ein Grund für das gute Abschneiden. 

Demgegenüber landeten Länder wie Indonesien und Russland mit einem dominanten Rohstoffsektor am hinteren Ende der Liste. Die schlechteste Bilanz überhaupt hatten allerdings Glücksspiel-Unternehmen. 

Schroders SustainEx 500

 

Die von Schroders angewandten Kriterien sind dabei nicht einfach eine Spielerei: Immer mehr Länder erheben Abgaben auf Zucker oder CO2 und setzen Mindestlöhne durch. Firmen, welche solchen Massnahmen gegenüber weniger exponiert sind, könnten sich als bessere Investments herausstellen. 

Regulierung zahlt sich aus

Regulierung ist denn auch ein Grund dafür, dass die Schweiz so gut abgeschnitten hat. Die Branchen, welche unter dem Strich der Gesellschaft etwas zurückgeben, sind tendenziell stärker überwacht. 

Das deutet darauf hin, dass derartige Einschränkungen für die Gesellschaft positiv sind – auch wenn die Gewinne der Unternehmen dadurch vielleicht etwas tiefer ausfallen.