Die Welt der Family Offices ist ein höchst verschwiegenes Universum, in dem jedoch rund 30 Millionen Leute arbeiten und dabei nicht weniger als 9'000 Milliarden Franken verwalten. Eine neue Liste liefert Aufschluss.
Erstmals in dieser Ausführlichkeit hat die amerikanische Webseite «Family Capital» eine Liste mit den 750 grössten Family Offices der Welt zusammengestellt. Dabei handelt es sich um (Finanz-)Unternehmen, die das Gesamtvermögen einzelner Familie verwalten. Aus der gesamten Liste (als Excel-Dokument) lassen sich einige interessante Erkenntnisse ziehen.
- Family Offices sind mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie beschäftigen weltweit 30 Millionen Personen und betreuen Vermögenswerte im Umfang von umgerechnet etwa 9'000 Milliarden Franken, wie aus der Erhebung hervorgeht, die in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen PwC entstanden ist.
- Auch in der Family-Office-Welt nimmt China eine immer grössere Rolle ein. Von den insgesamt 750 in der Liste figurierenden Institutionen stammen bereits heute 62 aus dem Reich der Mitte respektive aus Hong Kong; allein in China sind es aktuell 43 – Tendenz steigend. Im Vergleich dazu: In Deutschland, wo angeblich die am weitesten entwickelte Family-Office-Tradition herrscht, stammen in der Liste insgesamt 94 Unternehmen.
- Die Schweiz spielt ebenfalls eine signifikante Rolle. Nicht weniger als 23 Family Offices der insgesamt 750 haben ihren Sitz in der Schweiz. Einerseits handelt es sich dabei um Institutionen bekannter Schweizer Konzerne wie Roche (Rang 25), Schindler (Rang 178), Swatch (Rang 244) oder Amag (Rang 421). Andererseits figurieren auch Firmen mit ausländischen Wurzeln wie die Gunvor Group, die MSC Mediterranean Shipping Company Holding oder der Bauhaus-Konzern auf der Schweizer Liste.
Die sozusagen tektonische Verlagerung der Wirtschafts- und Finanzkraft von West nach Ost manifestiert sich auch in der Welt der Family Offices, wie Peter Englisch, zuständig für Family-Office-Themen bei PwC, feststellt. Zwar werden die US-Firmen die Rangliste in den nächsten paar Jahren weiter dominieren, doch Gesellschaften aus China und anderen asiatischen Staaten, wo der Wohlstandszuwachs seit einigen Jahrzehnten rasant ist, werden über kurz oder lang in die Spitzenränge vorstossen.