Ein langjähriger Anbieter von Risiko- und Wealth-Management-Software, der im Umfeld der Universität von Bologna entstanden ist, erwägt eine Geschäftsstelle in der Limmatstadt.
Die Firma Prometeia wurde 1974 von damals jungen Professoren der Universität von Bologna gegründet. Das ursprünglich als Prognose- und Research-Institut gegründete Unternehmen baute in der Folge seine Produktepalette sukzessive aus und offeriert heute eine Palette an Lösungen in den Bereichen Risikomanagement, Finanzberatung, Analyse und Datenaufbereitung. Kunden sind Finanzhäuser aller Art sowie institutionelle Investoren und Behörden.
Seit knapp zehn Jahren ist das Unternehmen auch im Ausland tätig und unterhält Geschäftsstellen in London, Moskau, Istanbul, Lagos, Kuwait und Kairo. Insgesamt zählt Prometeia heute rund 300 Kunden in 20 Ländern. Im ersten Quartal 2019 beabsichtigt das Unternehmen, das mittlerweile weltweit etwa 800 Personen beschäftigt, auch eine Geschäftsstelle mit mehreren Mitarbeitern in Zürich zu eröffnen, wie Senior Partner Michele Leoncelli (Bild oben) im Gespräch mit finews.ch erklärte.
Attraktiver Finanzplatz
Zehn Jahre nach der Finanzkrise habe sich der Schweizer Finanzplatz so erneuert, dass er mit seinen zahlreichen Banken, Family Offices und institutionellen Anlegern ein attraktives Marktumfeld für das Dienstleistungsangebot von Prometeia biete, sagte Leoncelli weiter.
Ein zusätzliches Augenmerk richtet das Unternehmen dabei auf die neuen MiFID-2-Regularien, die in Europa zur Anwendung kommen, für manche Schweizer Institute jedoch ebenfalls eine grosse Rolle spielen und rechtzeitig implementiert werden müssen, wie Leoncelli weiter sagte.
Passende Software
Vor diesem Hintergrund hat Prometeia spezielle Lösungen entwickelt, um die Anforderungen von MiFID 2 zu erfüllen, etwa bei Kostenberechnungen und im Reporting, sowie bei den damit verbundenen Eignungskontrollen, um sicherzustellen, dass die Software zu ihren Kunden, Erwartungen und Anlagemethoden passt, wie Leoncelli weiter ausführte.
Prominentester Gründer von Prometeia ist der heutige Verwaltungsratspräsident Angelo Tantazzi, der gut zehn Jahre der italienischen Börse vorstand und von 2007 bis 2010 auch Vizepräsident der London Stock Exchange (LSE) war. Mehr als zwanzig Jahre amtete er als Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität von Bologna und beriet die italienischen Behörden in verschiedenen Ausschüssen.