Kurz vor Ablauf der Frist ist die Tezos-Stiftung in Zug wieder komplett. Das neue Stiftungsratsmitglied ist ein Zürcher Treuhänder, der bereits manch heikle Mission unternommen hat.
Die Tezos-Stiftung hat Lars Haussmann als dritten Stiftungsrat ernannt. Die Wahl sei einstimmig gewesen, teilte die Tezos-Stiftung mit. Der Stiftungsrat werde nun operative und organisatorischen Schritte unternehmen, um das Tezos-Projekt weiter zu entwickeln.
Haussmann ersetzt damit Guido Schmitz-Krummenacher, der Ende vergangenen Jahres vom Streit zwischen Tezos-Stiftungsopräsident Johann Gevers und den Gründern des Blockchain-Projekte Tezos, Kathleen und Arthur Breitman, entnervt das Amt abgegeben hat. Gemäss den Richtlinien der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht musste der Stiftungsrat bis Ende Januar wieder komplett sein.
Verwaltungsrat bei russischem Gashändler
Das neue Ratsmitglied ist kein Unbekannter: Haussmann ist Partner der gleichnamigen in Zürich ansässigen Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Als solcher übt er zahlreiche Verwaltungsratsmandate aus.
Im Jahr 2009 trat der sonst sehr verschwiegene Haussmann kurz ins Rampenlicht. Als Verwaltungsrat der in Zug ansässigen Gashandelsfirma Rosukrenergo, welche der russischen Gazprom nahestand, rief er den Bundesrat im russisch-ukrainischen Gasstreit zu Hilfe. Die Firma ist inzwischen liquidiert.
Komplexe Situation
Die Tezos-Stiftung rühmt Haussmann, er verfüge über grosse Erfahrung in der Handhabung komplexer Situationen.
Der Tezos-Streit ist ohne Zweifel eine solch komplexe Situation. Das Blockchain-Projekt ist nach den ausgebrochenen Streit zwischen Gevers und den Breitmans blockiert – die Einnahmen in der Höhe von inzwischen rund 1 Milliarde Franken aus dem Initial Coin Offering (ICO) sind es auch. Gegen Tezos haben darum geprellte ICO-Teilnehmer in den USA drei Sammelklagen eingereicht.