Andere Mitglieder wiederum starteten eine Schmutzkampagne gegen Gevers. So existiert inzwischen ein Dokument, das auf 17 A4-Seiten die Fehlleistungen und gescheiterten Geschäftsprojekte von Gevers auflistet.

Der Ärger ist umso grösser, weil die Tezos-Stiftung beim ICO die Kryptowährungen Bitcoin und Ether an Zahlung genommen hatte. Diese blockierten Mittel sind inzwischen ein Mehrfaches wert, doch für die ICO-Teilnehmer derzeit unantastbar.

Soziopathischer Diktator?

Gevers Tweets lösten grosse Irritation aus. Ein Teilnehmer der Crypto Finance Conference twitterte, er habe Gevers Auftritt gesehen. Sein Verhalten habe ihn an einen soziopathischen Diktator erinnert. «Seine Rede war verrückter Scheiss», hiess es im Tweet.

Damit gemeint war unter anderem Gevers Vorgehen bei der Zuwahl eines neuen Stiftungsrates, der den zurückgetretenen Guido Schmitz-Krummenacher ersetzen soll. Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht verlangt von Gevers, bis Ende Januar einen Nachfolger zu wählen.

Das neben ihm einzig verbliebene Stiftungsratsmitglied, der Programmierer Diego Pons, hatte eine Reihe von Kandidaten vorgeschlagen, die Gevers jedoch allesamt in einem Stichtentscheid ablehnte.

Gevers lehnte alle Kandidaten ab

Pons, der als Verbündeter der Breitmans gilt, entschuldigte sich bei diesen Kandidaten öffentlich. Gevers habe alle abgelehnt, weil sie entweder nicht der «Schweizer Mentalität» entsprächen oder bereits Verbindungen zu den Breitmans hätten.

Pons

Weitere Tweets von Gevers hatten es – ohne Namen zu nennen – deutlich auf die Breitmans (Arthur im Bild unten) und deren «Integrität» und «Reife» abgesehen. Der Bruch zwischen den beiden Parteien ist offenbar nicht mehr zu kitten.

Arthur Breitman

Augenscheinlich ist dies auch nicht die Absicht von Gevers. Er twitterte: «Um es deutlich zu sagen: Die Tezos-Stiftung ist eine Schweizer Stiftung mit Sitz im Crypto Valley».

Es scheint, als ob Gevers Kraft seiner Kontrolle über die Stiftung und die inzwischen auf mehrere hundert Millionen Dollar angewachsenen ICO-Einnahmen, die Weiterentwicklung des Tezos-Projektes an sich reissen will. Zudem existiert ein Vertrag, der vorschreibt, dass die Stiftung das geistige Eigentum von Tezos kaufen soll.