Ein Londoner Investor hat einen namhaften Anteil an Sika-Aktien erworben. Damit bringt sich auch noch die Sawiris-Familie ins Spiel.

Southeastern Asset Management, ein unabhängiger Londoner Vermögensverwalter mit 25 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen, hält neu 3 Prozent des Aktienkapitals des Schweizer Chemieunternehmens Sika. Dies teilte der Investor am Mittwoch mit.

Die Beteiligung an Sika, werde durch einen Fond gehalten, der mit Nassef Sawiris, Southeastern und anderen strategische Investoren assoziiert sei, heisst es weiter. Er ist der Bruder des in der Schweiz tätigen Unternehmes Samih Sawiris, der in Andermatt das Luxus-Resort Chedi eröffnet hat.

Einer der reichsten Ägypter

Der ägyptische Baumogul Nassef Sawiris (Bild) – er ist CEO von Orascom Construction – hat beste Verbindungen zur Baubranche. So sitzt er zum Beispiel im Verwaltungsrat des französischen Bauunternehmens Lafarge. Nach Angaben des amerikanischen Magazins «Forbes» zählt er zu den reichsten Ägyptern.

Der in London ansässige Investor Southeastern Asset Management unterstützt gemäss Mitteilung das derzeitige Management-Team und die unabhängigen Aufsichtsräte der Sika in ihrer Haltung gegen die Sika-Erben (Schenker-Winkler Holding).

Druck auf Sika-Erben steigt

Der Verkauf der Familien-Anteile von 16 Prozent an Saint-Gobain mit einer Prämie von 80 Prozent, ohne ein gleichzeitiges Angebot an die andere Aktionäre, benachteilige alle anderen Aktionäre sowie Mitarbeiter und Kunden, lautet die Begründung.

Damit steigt der Druck auf die Sika-Erben, die den Schweizer Traditionskonzern in die Hände der französischen Saint-Gobain geben wollen. Neben Southeastern stemmt sich auch Microsoft-Gründer Bill Gates gegen die Übernahme.

Dem Druck teilweise nachgegeben

Die Sika-Erben gaben dem Druck bereits etwas nach. Sie wollen an der ausserordentlichen Generalversammlung in einem Monat nicht mehr drei Verwaltungsräte abwählen, sondern nur noch einen, nämlich Daniel Sauter, wie auch finews.ch berichtete.