Die Schweizer Bankkunden sind in der Regel treu und wenig wechselfreudig. Aber wenn sich eine Kundin oder ein Kunde doch für einen neuen Anbieter entscheidet, kann es teuer werden. Die Banken verlangen pro Depot-Position oft hohe Transfergebühren.
Der Online-Vergleichsdiensts Moneyland.ch hat sich die Transfergebühren von 36 Schweizer Banken angesehen. Anhand eines Muster-Depots wurde dann berechnet, wie teuer ein Wechsel zu einer anderen Bank ausfällt.
Bereits 2016 habe sich der Preisüberwacher des SECO mit den Transfergebühren beschäftigt. Seitdem hätten einige Banken ihre Gebühren gesenkt. Lagen die durchschnittlichen Gebühren für den Transfer eines Schweizer Wertschriftentitels 2017 noch bei 100 Franken, sind es heute mit 84 Franken 16 Prozent weniger, heisst es in der Erhebung. Für ausländische Wertschriften sind die Kosten im gleichen Zeitraum von 120 Franken auf aktuell 95 Franken gesunken.
Erhebliche Unterschiede
Das Musterdepot zu Berechnungsgrundlage umfasst in dem Rechenbeispiel einem Schweizer ETF sowie je fünf Aktien aus der Schweiz, den USA und der EU. Bei einem Transfer zu einer anderen Bank fallen dabei im Durchschnitt Gebühren in Höhe von 1’454 Franken an. Jedoch sind die Unterschiede dabei gross. Die teuerste Bank verlangt dafür sogar 2’400 Franken, wie es weiter heisst. Zu den Transfergebühren können weitere Kosten wie die Mehrwertsteuer und teilweise auch Fremdspesen hinzukommen.
Beim Transfer inländischer Wertschriften ist die VZ Depotbank die günstigste, die dafür keine Gebühren verlangt. Es folgen Cornèrtrader mit 30 Franken pro Titel und 50 Franken verlangen die Aargauische Kantonalbank, Online-Trading 1816 (Genfer Kantonalbank), Saxo Bank und Swissquote.
(Grafik: Moneyland.ch)
Den Kunden bleibt aber eine Alternative zum Transfer. Man verkauft seine Positionen bei der alten Bank, und baut dann sein Wertschriften-Depot mit Käufen bei der neuen Bank wieder auf. Zwar fallen dabei auch Transfergebühren oder Stempelsteuern an, in manchen Fällen lägen diese aber deutlich unter den Transfergebühren. «Trotzdem ist der Kauf und Verkauf in vielen Fällen günstiger als ein Transfer», sagt Felix Oeschger von Moneyland.
Und man sollte auch bei der neuen Bank anfragen, ob sie die Transfergebühren ganz oder teilweise übernehmen.