Die auf den Bereich Rohstoffhandel fokussierte Tradexbank hat die volatile Entwicklung an den Rohstoffmärkten im ersten Halbjahr zu spüren bekommen. Die Bank will Lücken nutzen, die Wettbewerber hinterlassen.
Trotzt schwieriger Marktbedingungen hat die Tradexbank im ersten Halbjahr 2024 von einem höheren Finanzierungsbedarf der Kunden profitiert. Die Gesamteinnahmen stiegen hauptsächlich aufgrund höherer Finanzierungsvolumen und legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 19,3 Millionen Franken zu, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Das Nettoergebnis verbesserte sich auf 4,5 Millionen Franken von zuvor 0,6 Millionen Franken.
«Unsere Ergebnisse sind ein grosser Erfolg nach einem schwierigen ersten Halbjahr. Wir haben Marktchancen genutzt, indem wir unseren Kunden massgeschneiderte Lösungen angeboten und gleichzeitig Risiken sorgfältig gemanagt haben», sagt CEO Camille Sednaoui.
Der Rohstoffmarkt sei aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen, der schwankenden Energiepreise, des Klimawandels und des fortschreitenden Übergangs zu erneuerbaren Energien erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Für Händler und Banken würden die anhaltend hohen Zinsen und die hartnäckige Inflation in den wichtigsten Märkten sowie die Konjunkturabschwächung in China eine grosse Herausforderung darstellen, heisst es weiter. Das habe im ersten Halbjahr zu einem leicht geringeren Handelsvolumen geführt.
Finanzierungslücken der Kunden
Die Spezialisierung auf die Finanzierung des Rohstoffhandels sei für die Tradexbank ein Wettbewerbsvorteil. Man könne rascher am Markt agieren und sich an die Marktdynamik anpassen. «So können wir schnell die Finanzierungslücken unserer Kunden schliessen, die von den grossen Anbietern hinterlassen wurden, die ihren Schwerpunkt auf die Kreditvergabe an Grossunternehmen verlagert haben», betont der Bank-Chef.
Die Bank sieht sich gut positioniert für Wachstum und will international expandieren, etwa in die EU, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Singapur.
Die Tradexbank ist aus der Schweizer Tochtergesellschaft der russischen Sberbank hervorgegangen, die im September 2022 an die Genfer M3 Group verkauft wurde.