Mehr Neugeld, höhere Kundenvermögen, aber weniger Gewinn: Die Zürcher Kantonalbank backt kleinere Brötchen. Der Grund dafür liegt unter anderem beim wichtigsten Ertragsgeschäft des Instituts.
Im ersten Halbjahr erzielt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) einen Geschäftsertrag von 1'560 Millionen Franken und damit 7,5 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Der Konzerngewinn beläuft sich laut den am Freitag veröffentlichten Zahlen auf 601 Millionen Franken (-11 Prozent).
Im Zinsgeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler, resulierte ein Netto-Erfolg von 858 Millionen Franken. Dies ist ein guter Wert, im Vergleich aber zum ausserordentlichen im Vorjahr mit 946 Millionen Franken, verblasst er ein wenig: Der Rückgang beläuft sich auf 9,3 Prozent.
Mehr verdient mit Kommissionen und Dienstleistungen
Besser lief es der ZKB im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Hier resultierte ein Erfolg von 509 Millionen Franken, dies entspricht einem Plus von 7,1 Prozent.
Damit konnten die Mindereinnahmen, die durch die Lancierung des kostenlosen ZKB-Banking-Angebots resultieren, mehr als kompensiert werden. Dies ist im Wesentlichen auf den Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft (557 Millionen Franken) zurückzuführen (+9,4 Prozent).
Netto-Neugeldzufluss von 10 Milliarden Franken
Die Kundenvermögen belaufen sich auf 488,7 Milliarden Franken, was einem Anstieg seit Jahresbeginn um rund 37,9 Milliarden Franken entspricht. Dazu beigetragen haben laut einer Mitteilung die positive Marktentwicklung (Kurs-, Zins- und Währungsentwicklung) von 24,1 Milliarden Franken und der Netto-Neugeldzufluss von 10,0 Milliarden Franken.
Im Handelsgeschäft schwebte die ZKB im Vorjahr mit 252 Millionen Franken auf einem Hoch, heuer resultierte im ersten Halbjahr noch ein Ergebnis von 177 Millionen Franken.
Höherer Personalaufwand
Der Geschäftsaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 859 Millionen Franken. Dies hat mit erhöhten Investitionen sowie einem um 3 Prozent höheren Personalaufwand (zusätzliche Stellen) zu tun.
ZKB blickt optimistisch auf zweites Halbjahr
«Das ausserordentlich hohe Zinsergebnis aus dem Vorjahr wird sich im 2024 nicht in diesem Ausmass wiederholen lassen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir ein ansprechendes Ergebnis erzielen werden. Denn: Mit unserer Wachstumsstrategie im Private Banking, im Firmenkundenbereich und im Asset Management sind wir trotz normalisiertem Zinsumfeld operativ sehr gut aufgestellt», sagte CEO Urs Baumann.