Die ZKB eröffnet die erste Filiale, die sie nach dem neuen Standortkonzept umgestaltet hat. Die Staatsbank stemmt sich mit ihrem Investitionsprogramm bewusst dem Branchentrend entgegen.
Die einen Banken (ziemlich viele) schliessen Filialen, weil sich im Zeitalter des Online-Bankings die Kundenbedürfnisse gewandelt hätten, andere (eher wenige) eröffnen neue Filialen an Standorten, die in Wachstumsregionen liegen sollen, und wieder andere gestalten ihre «physische» Präsenz neu. Zur dritten Kategorie gehört die Zürcher Kantonalbank (ZKB), die am Montag in Kloten die erste Filiale nach dem neuen Standortkonzept eröffnet hat.
In das Konzept seien die Erfahrungen und Erkenntnisse der Pilotfilialen in Stettbach und Winterthur eingeflossen, wo die Zahl der Besuche deutlich gesteigert haben werden können, schreibt die ZKB in ihrer Mitteilung. Bis 2030 sollen die 51 Filialen im Kanton mit einem tiefen dreistelligen Millionenbetrag auf Vordermann gebracht werden.
«Betreute Selbstbedienung»
Auch der ZKB ist nicht entgangen, dass der Branchentrend in eine andere Richtung weist. Da sich die Kundenpräferenzen verstärkt hin zu digitalen und bargeldlosen Transaktionen gewandelt hätten, fänden im neuen Standortkonzept Alltagsgeschäfte vermehrt in der «betreuten Selbstbedienung» statt. Auch für einen reibungslosen Einstieg ins digitale Alltagsbanking würden die Kunden vor Ort unterstützt, schreibt die ZKB. Dennoch bleibe das Bedürfnis der Kunden nach einem persönlichen Austausch ungebrochen.
Die ZKB öffnet daher die Räumlichkeiten auch nach aussen, damit sie einladender wirken und will so eine «ungezwungene Atmosphäre» schaffen. Zudem wirbt sie mit dem Argument der Nähe. Das Gewerbe vor Ort soll aktiv einbezogen werden, damit die Filiale Teil des «lokalen Ökosystems» werden könne, verspricht die ZKB und zeigt damit en passant, dass sie auch die zeitgenössischen Marketingvokabeln beherrscht.
«Persönlichen Austausch stärken»
Der nächste Schritt folgt am 10. Juli mit der Eröffnung der umgestalteten Filiale in Wollishofen. «Unser Ziel ist es, den persönlichen Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden weiter zu stärken. Die positiven Kundenreaktionen und die gesteigerten Besucherzahlen in Winterthur zeigen, dass das neue Konzept den Kundenbedürfnissen entspricht», hält Florence Schnydrig Moser, Leiterin Private Banking, mit Blick auf die weitere Umsetzung des Konzepts fest.