Nichts ist für die UBS derzeit so wichtig wie das Gelingen der Integration der Credit Suisse. Die Grossbank holt nun eine ihrer hochkarätigsten Bankerinnen aus der Schweiz für diese Aufgabe, wie finews.ch erfahren hat. Das löst hierzulande eine Rochade aus.

Simone Westerfeld ist bei der UBS Schweiz erst kürzlich schon aufgestiegen – im Januar 2020 hat sie in der Schweizer Division der Grossbank (Personal & Corporate Banking, P&C) die Leitung des gewichtigen Privatkunden-Geschäfts übernommen.

Lücke beim Integrationsbüro

Nun ist man im Konzern auf die Technologie-affine Bankmanagerin aufmerksam geworden. Sie wird per 1. Juli operationelle Chefin (COO) des mit der Integration der Credit Suisse (CS) auf Gruppenebene betrauten Group Integration Office. Dies geht aus einer internen Mitteilung der Grossbank vom Donnerstag hervor, die finews.ch vorliegt. Die UBS bestätigte auf Anfrage den Wechsel von Westerfeld, die sowohl Schweizer wie deutsche Staatsbürgerin ist.

Wie auch finews.ch berichtete, ist es im von der UBS-Veteranin geleiteten Michelle Bereaux Integrationsbüro kürzlich zu einem Abgang gekommen: Die bisherige COO Penny Tunbridge, die einst bei der CS das Büro des früheren Bankpräsidenten Axel Lehmann leitete, hat dem Unternehmen den Rücken gekehrt.

Bereaux war demnach dringend auf der Suche nach Ersatz, ist derzeit bei der UBS doch nichts so wichtig wie das planmässige Gelingen der CS-Integration.

Schweiz-COO übernimmt Massengeschäft

Die Abberufung Westerfelds, die zeitweilig in der Szene auch als neue Chefin der Staatsbank Postfinance gehandelt worden war, zieht bei der UBS Schweiz nun weitere Wechsel nach sich.

So verlegt Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse ihre bisherige rechte Hand, die Schweiz-COO Sabine Magri (Bild unten), an die Spitze des Privatkunden-Geschäfts (Personal Banking). Dem Bereich werden neu auch das Konsumkredit-Geschäft der BANK-now sowie das Kartenbusiness (UBS Card Center) zugeschlagen, was die Bedeutung der Position noch erhöht.

Magri 500

(Bild: UBS)

Mit dem Wechsel muss die mit der Digitalisierungs-Initiative Key4 aufgefallene Magri auch die anstehende Integration des Schweiz-Geschäfts der CS aus der Hand geben.

Neuer Bereich geschaffen

Für sie übernimmt nun Andreas Künzler, der neu die Funktion als Schweizer COO sowie die Leitung der Integration für die Region Schweiz antreten wird. Auch Künzler ist von Hause aus UBS-Banker und hatte zuletzt die Leitung des operationellen Zusammenschlusses von CS und UBS Schweiz an der Seite von Chefin Keller-Busse inne. Insofern kennt er sich mit seiner künftigen Aufgabe bereits aus.

Kaja Bertoli wird ihrerseits den neu geschaffenen Bereich Products, Channels & Marketing anführen. Als bisherige Verantwortliche des Bereichs Client Solutions Switzerland (CSS) – dem Kundenkontakt-Zentrum der UBS – hat sie diesen neu positioniert.

Bertoli und Künzler werden ab dem Juli auch Teil des Managements der Schweiz-Sparte P&C sowie der Regionenleitung; Künzler steigt zudem in die Geschäftsleitung der UBS Schweiz auf, vorbehaltlich der regulatorischen Zustimmung.