Paukenschlag im «Ländle»: Der oberste operative Chef der VP Bank geht unvermittelt von Bord. Operative Probleme zeichneten sich allerdings schon früher ab, wie finews.ch im vergangenen März feststellte.
Nach fünf Jahren im Amt verlässt CEO Paul Arni die VP Bank Gruppe per sofort, wie das Unternehmen am Mittwochabend überraschend mitteilte. Gründe nannte die Bank nicht. Ad interim übernimmt der Chief Operating Officer (COO) Urs Monstein die Funktion des CEOs.
Die Suche nach einer Nachfolge sei initiiert, gab die Bank weiter an. Währenddessen steht Arni «in dieser Übergangsphase» weiterhin als Berater zur Verfügung. Gemäss VP Bank ist das Finanzinstitut solide aufgestellt und verfügt über qualitativ gefestigte Grundlagen, die es ermöglichen, die Strategie der Gruppe in der zweiten Strategiehälfte (bis 2026) erfolgreich weiterzutreiben.
Enttäuschender Abschluss 2023
Allerdings stellte finews.ch bereits im vergangenen März fest, dass die VP Bank unter der Leitung Arnis im vergangenen Jahr «gegen einige Widerstände» angerannt sei. So enttäuschte im Abschluss 2023 das wichtige Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft, und der Neugeldzufluss belief sich auf gerade einmal 27 Millionen Franken.
Vor dem Hintergrund der Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs wickelte die Bank ihr ehemals bedeutendes Russland-Geschäft vollständig ab, was wiederum sowohl zu Vermögensabflüssen als auch zu höheren Kosten führte. Letzteres schlug sich auch im Kosten-/Ertragsverhältnis (Cost-/Income-Ratio, CIR) nieder, das auf 86 Prozent stieg, obschon die Bank einen Wert von 75 Prozent anstrebt.