Die Liechtensteiner Privatbanken-Gruppe VP Bank hätte im vergangenen Jahr eigentlich deutlich mehr Gewinn und Wachstum ausgewiesen. Wären da nicht zwei Hürden gewesen.
Die auch in der Schweiz tätige Liechtensteiner VP Bank Gruppe hat im vergangenen Jahr 2023 ihren Gewinn zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent auf 44,2 Millionen Franken gesteigert. Die teilte das in der internationalen Vermögensverwaltung tätige Institut am Dienstag mit.
Handel und Zinsen als Treiber
Der Geschäftsertrag nahm um mehr als als 8 Prozent auf 364,4 Millionen Franken zu, wobei sich nicht die Kernsparte mit Kommissionen und Dienstleistungen, sondern das Zinsen- und Handelsgeschäft als Treiber erwiesen. Auch das Wachstum bei den verwalteten Vermögen nimmt sich bescheiden aus: Die betreuten Kundengelder verharrten im Vergleich zum Vorjahr bei 46,4 Milliarden Franken. Das Nettoneugeld kam bei gerade mal 27 Millionen Franken zu liegen.
Wie sich bereits im Jahresverlauf 2023 abzeichnete, kämpfte die Bank im «Ländle» gegen einen doppelten Widerstand. So wickelt das Institut vor dem Hintergrund der Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs sein ehemals bedeutendes Russland-Geschäft ab. Dies hat sowohl Vermögensabflüsse nach sich gezogen als auch zu höheren Kosten geführt.
Problem für die gesamte Branche
Weiter machte der VP Bank – wie auch der gesamten Branche – der starke Franken zu schaffen. Das Institut erzielt weniger als 30 Prozent der Erträge in Franken, während fast 80 Prozent der Kosten in der Schweizer und Liechtensteiner Landeswährung anfallen. Unter der Annahme von konstanten Wechselkursen wäre der Jahresgewinn rund 30 Prozent gewachsen, hiess es am Dienstag.
Wohl auch diesen Widerständen ist es geschuldet, dass die Dividende für 2023 nun nicht erhöht wird. Er soll bei Ausschüttungen von 5 Franken je Namenaktie A und 50 Rappen pro Namenaktie B bleiben.
CIR noch weit vom Ziel entfernt
Wie bereits angekündigt sieht sich die Gruppe aber in der Lage, ihre strategischen Ziele bis 2026 zu erreichen. Bis dahin bestätigte die VP Bank ein jährliches Ertragswachstum von 4 bis 6 Prozent, einer jährlichen Netto-Neugeld-Entwicklung von mindestens 4 Prozent, eine Kernkapital-Quote von über 20 Prozent sowie einer Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) von unter 75 Prozent.
Die wichtige Kennzahl lag 2023 noch deutlich höhere (und damit ungünstiger) bei 86 Prozent.