Der am Mittwoch präsentierte Bericht des Bundesrates zu neuen «Too-Big-To-Fail»-Regeln ist erstmal nicht mehr als nur eine Ideensammlung. Was genau und wann etwas von den 22 vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt wird und greift, steht noch in den Sternen. Doch bei den Analysten wird schon mal fleissig gerechnet.
Der für die UBS entscheidende Abschnitt des 340-Seiten-Berichts des Bundesrates zur Bankenstabilität betrifft die geplante Erhöhung der Eigenmittelanforderungen in Bezug auf die Kapitalausstattung als Risikovorsorge für ausländische Tochtergesellschaften, die das Stammhaus (Parent Bank) bilden muss. Auch der geplante institutsspezifische Eigenmittel-Zuschlag, der um zukunftsgerichtete Elemente erweitert und von der Finma basierend auf Stresstests und der laufenden Aufsicht regelmässig festgelegt werden soll, wird vor allem – aber nicht nur – die UBS betreffen.
Quantitativ beziffert wurde das jedoch nicht. Die Anforderungen für die grösste Schweizer Bank werden «substanziell» sein, heisst es lediglich. Dies insbesondere dann, wenn die UBS die aktuelle Grösse und Struktur beibehalten oder sogar wachsen würde.
Nun haben die Analysten von Autonomous Research den zusätzlichen Kapitalbedarf der UBS bei der Umsetzung der Pläne auf eine Summe von 10 bis 15 Milliarden Dollar geschätzt, schreibt die Nachrichtenagentur «Reuters».
Im schlimmsten Fall bis zu 700 Basispunkte mehr
Im Basisszenario bräuchte die UBS eine um 200 bis 300 Basispunkte höhere CET1-Quote (Common Equity Tier 1 Ratio), ein Mass für die Widerstandsfähigkeit einer Bank, schreibt demnach Analyst Stefan Stalmann in einer Einschätzung für Kunden. «Dies würde die Einbehaltung von rund 10 bis 15 Milliarden Dollar zusätzlichem CET1-Kapital in den kommenden Jahren erfordern.»
Im schlimmsten Fall könnte die UBS mit der Forderung konfrontiert sein, die CET1-Quote um bis zu 700 Basispunkte zur erhöhen. Das könnte die Erwartungen an zukünftige Aktienrückkäufe der UBS «ernsthaft beeinträchtigen», so der Analyst.