Die Abschreibung der AT1-Anleihen der Credit Suisse hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Anwaltskanzleien prüfen die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten. Eine Gruppe grosser amerikanischer und kanadischer Vermögensverwalter hat sich nun offenbar gegen eine Klage entschieden.
Der Credit Roundtable, eine Lobbygruppe der grössten amerikanischen und kanadischen Fixed-Income-Vermögensverwalter, will keine rechtlichen Schritte gegen die Credit Suisse einleiten.
Im Zusammenhang mit der Rettungsübernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS hatte die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) angeordnet, dass 16 Milliarden Franken an Additional-Tier-1-Schulden (AT1) auf null abgeschrieben werden. Dieser Schritt löste vor allem im Ausland grosse Verwunderung und teilweise Empörung aus. Am Donnerstag bekräftigte die Finma jedoch ihre Haltung zur Gläubigerhierarchie.
Zum Schutz der Gläubiger
Die Lobbygruppe habe das Thema an einer Sitzung Anfang Woche diskutiert, als einige Mitglieder die Banken wegen der Abschreibung verklagen wollten, berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Verband habe sich nun aber gegen eine Klage entschieden.
Der Quelle zufolge steht es den einzelnen Mitgliedern frei, unabhängig voneinander rechtliche Schritte einzuleiten.
Der Credit Roundtable, der 2007 zum Schutz von Anleihegläubigern gegründet wurde, hat 43 Mitglieder, darunter Pimco, Vanguard, MetLife, der kanadische Pensionsfonds Omers und Sun Life Financial.