Nach einem weiteren, massiven Kurszerfall hat die Credit Suisse die Aufsichtsbehörden zu einer beruhigenden Erklärung zur finanziellen Stabilität der Bank aufgefordert. Europa ist in Sorge aufgrund der dramatischen Entwicklung in der Schweiz.
Die Lage um die Credit Suisse (CS) spitzt sich zu. Gemäss einer Meldung der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) vom Mittwoch hat die Grossbank die Schweizerische Nationalbank (SNB) um öffentliche Unterstützung gebeten. Die Aktien waren am Mittwoch um bis zu 30 Prozent auf 1.56 Franken eingebrochen und hatten einen breiteren Ausverkauf bei europäischen sowie amerikanischen Bankaktien ausgelöst.
Die CS habe auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) um eine ähnliche Antwort gebeten, meldete die Zeitung unter Berufung auf zwei Quellen weiter. Keine der beiden Institutionen hätten bisher beschlossen, öffentlich zu intervenieren. Die Finma reagierte bisher nicht auf eine Anfrage von finews.ch.
Weitere Finanzhilfe aus Saudi Arabien ausgeschlossen
Der steile Kursrückgang der Aktie erfolgte, nachdem der Präsident der Saudi National Bank (SNB), die im vergangenen Jahr eine zehnprozentige Beteiligung an der CS erworben hatte, weitere Finanzhilfen für den Schweizer Kreditgeber ausgeschlossen hatte.
Die Marktkapitalisierung der CS rutschte unter 7 Milliarden Franken. Vor wenigen Monaten hatte die Grossbank 4 Milliarden Franken frisches Kapital aufgenommen.
Europa in Sorge
Gemäss dem «Wall Street Journal» (Artikel kostenpflichtig) mischt sich nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) ein. Sie forderte offenbar die europäischen Banken auf zu melden, welche Engagements sie bei der CS haben.
Ausserdem hat die französische Premierministerin Elisabeth Borne die Schweizer Behörden gemäss einer Meldung der Agentur «AFP» aufgefordert, die Probleme der CS zu lösen.