Die Credit Suisse hat ihr Filialnetz durchforstet und schliesst in der Schweiz nun fast jeden zehnten Standort, wie finews.ch erfahren hat. Wie die Grossbank den Abbau begründet.
Nach ersten Berichten zu Entlassungen im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung beginnt nun bei der Credit Suisse (CS) auch die Redimensionierung in der Schweizer Einheit Swiss Bank. So verkleinert die CS ihr Netz von gegenwärtig 109 Filialen in der Schweiz bis Ende Februar 2023 um 14 Geschäftsstellen. Zwei weitere Filialen werden in Beraterstandorte umgewandelt. Die betroffenen Angestellten werden seit dem heutigen Montag informiert, wie die CS gegenüber finews.ch bestätigte.
Begleitung bei der Neuorientierung
Zur genauen Anzahl der wegfallenden Stellen macht die CS keine Angaben. Die Grossbank hält aber fest, dass die betroffenen Angestellten mit der gebotenen Sorgfalt begleitet und bei den nächsten beruflichen Schritten eng unterstützt würden. Dies, um ihnen neue Perspektiven innerhalb der Bank zu bieten. Es bestehe ausserdem ein von den Sozialpartnern anerkannter Sozialplan.
Die zweitgrösste Schweizer Bank muss ihre Kostenstruktur deutlich verschlanken, um in einem veränderten Umfeld wieder auf stabilen Füssen zu stehen. Wie früher angekündigt, werden im Rahmen des Konzernumbaus bis Ende Jahr 500 Vollzeitstellen in der Schweiz und 2'700 weltweit abgebaut.
Veränderte Kundenbedürfnisse
Bis Ende 2025 soll dann die Anzahl Stellen in der Gruppe von 52’000 auf nur noch 43’000 fallen. Gleichzeitig werden bis 2025 insgesamt 2,5 Milliarden Franken eingespart; 1,2 Milliarden Franken davon sollen bereits 2023 wegfallen.
Die Überprüfungen im Schweizer Filialnetz wurden aufgrund der Kostenmassnahmen beschleunigt, wie es weiter heisst. Die Schliessungen hängen jedoch auch mit der ständig zunehmenden Nutzung der Mobile- und Online-Angebot zusammen, was zu weniger Besuchen in den Filialen führt. Offenbar sind von den tieferen Frequenzen eher die kleineren Filialen betroffen.
Die CS will nach eigenen Angaben die digitale Welt des Bankgeschäfts mit dem persönlichen Service vor Ort optimal und flexibel verbinden. Dabei sollen alle Standorte in den nächsten Jahren laufend modernisiert werden. Damit würden die Geschäftsstellen ein Eckpfeiler und eine wichtige Visitenkarte für die Bank in der ganzen Schweiz bleiben.