Über die missliche Lage der Credit Suisse wurde in den vergangenen Wochen viel berichtet. Nun geben zwei Meldungen rund um die Immobilien der Grossbank in Zürich zu reden.
Die Credit Suisse will offenbar das Savoy-Hotel am Paradeplatz verkaufen. Eine Sprecherin bestätigte in einer Stellungnahme einen entsprechenden Bericht auf dem Zürcher Blog «Inside Paradeplatz».
«Die Credit Suisse überprüft ihr Immobilienportfolio im Rahmen ihrer globalen Immobilienstrategie auf einer regelmässigen Basis. Die Bank hat sich dabei entschieden, ein Verkaufsverfahren für das Hotel Savoy einzuleiten», heisst es von der CS. Man werde alle Angebote und möglichen Käufer sorgfältig überprüfen und alles weitere zu gegebener Zeit kommunizieren.
Angebot an Hotelerben
Laut weiteren Angaben ist das Savoy dem Hotelerben Götz Bechtolsheimer angeboten worden. Der Wert wird dort auf rund 400 Millionen Franken beziffert.
Derzeit gehen im Savoy am Paradeplatz nur die Bauarbeiter ein und aus. Seit dem Frühjahr läuft der Umbau und die Modernisierung. Nach dem für 2024 geplanten Abschluss der Arbeiten sollte das Haus unter dem neuen Namen Mandarin Oriental Savoy Zürich wiedereröffnen. Als Betreiberin sollte die Mandarin Oriental Hotel Group übernehmen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich eine Grossbank von einer ihrer nicht bankrelevanten Liegenschaften trennt. Die UBS hatte sich 2018 vom Hotel Widder am Zürcher Rennweg getrennt. Auch die CS hatte bereits 2014 das Grieder-Haus am Paradeplatz an den Uhrenkonzern Swatch verkauft.
Uetlihof-Deal geplatzt
Der zweite Immobiliendeal betrifft die Credit Suisse nur indirekt als Mieterin. Das Hauptgebäude der Bank in Zürich, der Uetlihof unterhalb des Albisguetli, sollte eigentlich vom derzeitigen Besitzer, dem norwegischen Staatsfonds, an eine Gruppe von südkoreanischen Investoren verkauft werden. Doch nun sind die Interessenten IGIS Asset Management und KB Securities offenbar abgesprungen, wie die britische Onlineplattform «bisnow.com» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet.
Als Grund dafür, dass der 1,3-Milliarden-Euro-Deal geplatzt ist, wurden ebenfalls die Unsicherheiten rund um die CS vermutet. Allerdings verneinten die Kaufinteressen einen solchen Zusammenhang. Der Rückzug stehe vor allem mit der schwierigeren Marktlagen in Zusammenhang, namentlich mit steigenden Finanzierungskosten.
(Uetlihof, Bild: CS)
Die CS zahlt demnach 45 Millionen Franken Miete im Jahr und hat einen Mietvertrag bis 2037 sowie eine Option, ihn zu verlängern.
Im Uetlihof arbeiten rund 8'500 CS-Mitarbeitende und das Grundstück umfasst eine Fläche von rund 55'800 Quadratmetern. Inwieweit sich der Bedarf durch die Veränderungen in Folge der Corona-Pandemie oder die anstehende neue Strategie ändern dürfte, ist unklar. Die CS hatte die Liegenschaft 2012 für eine Milliarde Franken an den norwegischen Staatsfonds verkauft.
Eine andere Kaufinteressentin für den Uetlihof war zuvor die Stadt Zürich gewesen. Dort scheiterte jedoch Anfang Jahr im Gemeinderat der Antrag auf einen Kredit für das Geschäft über 1,2 Milliarden Franken.