Die Schweizer Bankenwelt scheint sich nach dem SNB-Zinsentscheid von vergangener Woche in zwei Lager zu spalten: Jene, welche die Negativzinsen anpassen und jene, die sie gleich ganz abschaffen.
Die Valiant Bank will ab dem 1. Juli bei ihren Privat- und Firmenkunden auf die Verrechnung von Negativzinsen verzichten. Damit sei man die erste Retailbank in der Schweiz, die diesen Schritt vollzieht, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Damit folgt Valiant dem Weg, den zuvor bereits die Glarner Kantonalbank (GLKB) und die WIR Bank eingeschlagen haben. Zum Lager der Banken, die die Negativzinsen ab Einlagen von 100'000 Franken von 0,75 auf 0,25 Prozent gesenkt haben, gehören die Grossbanken Credit Suisse und UBS, mehrere andere Kantonalbanken, Postfinance sowie Raiffeisen.
Negativzinsen werden Vergangenheit angehören
«Negativzinsen für Privat- und Firmenkunden werden in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Deshalb haben wir uns für die entsprechende Aufhebung bei diesen Kundinnen und Kunden entschieden», sagt Valiant CEO Ewald Burgener. Sollte die SNB weitere Zinsschritte unternehmen und den Leitzins wesentlich ins Plus erhöhen, werden man auch die Situation bei den Zinsen auf Sparkonten überprüfen, so der Valiant-Chef.
Valiant äussert sich in der Mitteilung auch zum Geschäftsgang. Für das laufende Jahr geht die Bank von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus und erwartet einen Konzerngewinn, der leicht über jenem des Vorjahres liegt, wie es weiter heisst.