Die Credit Suisse will noch diesen Monat weitere Gelder aus den gesperrten Greensill-Fonds an die Investoren auszahlen. Jener Prozess allein hat bereits Dutzende Millionen Dollar verschlungen.
Die Credit Suisse (CS) stellt in Aussicht, noch diesen Dezember weitere Vermögen aus den im vergangenen März gesperrten CS-Greensill-Fonds an die Kunden zurückzuführen. Dies war einem Update an die Investoren vom Donnerstag zu entnehmen. Das Datum und die genaue Höhe der Rückzahlung will das Institut später bekannt geben.
In den Fonds, welche die Grossbank gemeinsam mit der australisch-britischen Finanzfirma Greensill Capital führte, waren anfänglich über 10 Milliarden Dollar an Vermögen blockiert. Per Ende November schuldeten säumige Gläubiger den Fonds noch 2,6 Milliarden Dollar – das ist die gleiche Zahl wie Ende vergangenen Oktober, was zeigt, dass die CS nun am Kern der Problems angelangt ist. 6,3 Milliarden Dollar wurden aus den Fonds schon zurückgezahlt, weitere 800 Millionen Dollar an Fondsvermögen sind liquide.
Kosten können noch zunehmen
Erstmals schlüsselt die Grossbank zudem auf, welche Ausgaben im Detail bei der Rückholung des ausstehenden Kredite angefallen sind. Für das Jahr 2021 beziffert die CS diese insgesamt auf 145 Millionen Dollar, warnt aber, dass der Betrag noch zunehmen könnte. Wenig überraschend verursachte die Auflösung des am wenigsten liquiden Credit Suisse (Lux) Supply Chain Finance Fonds mit 109 Millionen Dollar bis anhin die höchsten Kosten.
Die Grossbank verspricht, so viele dieser Ausgaben wie möglich vorzuschiessen und von Dritten zurückzuholen. Der grösste Teil der Kosten sei demnach noch nicht an die Investoren weitergereicht worden; im vergangenen September hatten Presseberichte für Aufregung gesorgt, wonach die Bank die gesamten 145 Millionen Dollar den Fondskunden belasten würde.