Die Credit Suisse führt weitere Gelder aus den geschlossenen Greensill-Fonds an die Anlegerinnen und Anleger zurück. Was noch übrig ist, wird nicht so schnell loszueisen sein.
Für die rund 1’000 Investorinnen und Investoren der seit vergangenem März gesperrten Greensill-Fonds der Credit Suisse (CS) ist es ein kleiner Lichtblick: Wie die Grossbank am Donnerstag in einem Schreiben meldete, ist es ihr bis Ende vergangenen Oktober gelungen, 7,1 Milliarden Dollar der gut 10 Milliarden Dollar Fondsvermögen zu liquidieren.
Rund 6,3 Milliarden Dollar wurden seither effektiv an die Fondsanleger retourniert – dem Vernehmen nach sind viele von ihnen schwerreiche Privatkunden der Bank.
Auch ausserhalb des Fokus-Gebiets herausgefordert
Mit den jüngsten Rückführungen ist die CS allerdings am «harten» Kern des Problems angelangt. Laut der Mitteilung schulden säumige Firmen den Fonds noch Zahlungen im Gegenwert von 2,6 Milliarden Dollar.
Rund 2,2 Milliarden davon entfallen auf das so genannten Fokus-Gebiet mit den selber in Zahlungsnöten steckenden Unternehmen GFG, Katerra und Bluestone. Hier arbeitet die Bank teils mit den Schuldnern zusammen, um mittelfristig mehr Gelder loszueisen.
Bloss keine überzogenen Hoffnungen machen
Die Fondsinvestoren sollten sich allerdings nicht überzogenen Hoffnungen hingeben, wie ein Hinweis der CS zu verspäteten Rückzahlungen ausserhalb der Fokus-Zone vermuten lässt: Dort erwartet die Bank nur von 7 Prozent der Schulden, dass diese mehr oder weniger vollumfänglich zurückgezahlt werden können.
Die Bank hat zudem im vergangenen dritten Quartal erneut Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit den Greensill-Fonds vorgenommen.