Eine kleine Tessiner Privatbank ist mutmasslich in den venezolanischen Korruptionsfall PDVSA verwickelt. Die Finma hat eine Untersuchung gestartet.

Der Billionen-Korruptionsfall um die venezolanische Erdölgesellschaft PDVSA wird zunehmend zu einem Fall der Schweizer Justiz und der Bankenaufsicht. Die Finma hat eine Untersuchung gegen die Tessiner Bank Credinvest eröffnet, weil diese mutmasslich PDVSA-Gelder gewaschen hat. Die Finma bestätigte gegenüber finews.ch einen Bericht auf der Website «Infodio», bei der Banca Credinvest werde «das Verhalten im Zusammenhang mit PDVSA abgeklärt.»

Die Finma verfügt über konkrete Hinweise auf Verstösse gegen die Geldwäschereibestimmung mit Südamerika-Bezug und führt dabei bereits verschiedene Enforcementverfahren durch. Bei der Credit Suisse und bei Julius Bär sind diese Verfahren, wie berichtet, bereits abgeschlossen.

Finma-Untersuchung dauert bereits seit 2019

PDVSA repräsentiert einen der grössten Korruptionsfälle der Geschichte: Gemäss Berechnungen «verschwanden» zwischen 2002 und 2014 über 1,5 Billionen Dollar an Einnahmen aus dem venezolanischen Erdölgeschäft. Milliarden dieser Gelder flossen auch über Schweizer Bankkonten.

Die Banca Credinvest reagierte auf eine Anfrage von finews.ch nicht. Im Geschäftsbericht 2019 findet sich eine Notiz, die Bank sei von einem Finma-Verfahren betroffen, in welchem die internen Kontrollen zur Geldwäschereibekämpfung überprüft würden. Credinvest verwaltet gemäss den Angaben 2,1 Milliarden Franken Kundengelder.