Die Genfer Syz-Gruppe hat sich im Verlauf der vergangenen zwölf Monate neu ausgerichtet. Aufgrund der Veränderungen resultiert für 2019 ein Verlust. Ob der Zeitpunkt für den Neustart nun günstig ist, muss sich erst noch weisen.
Erstmals hat Syz für das vergangene Jahr sowohl einen Abschluss für die Bank als auch für die Gruppe publiziert. Über die Bank, die 2019 mit einem Gewinn abschloss, berichtete finews.ch bereits vor einigen Wochen. Neu sind nun die Zahlen der gesamten Gruppe, die dem am Dienstag publizierten Geschäftsbericht 2019 zu entnehmen ist.
Dabei wird schnell ersichtlich, dass die strategische Neuausrichtung der Syz-Gruppe im Verlauf der vergangenen zwölf Monate ihren Preis hatte. Die verwalteten Vermögen reduzierten sich von 28,8 Milliarden Franken auf 27,4 Milliarden Franken, und unter dem Strich resultierte ein Verlust von 25 Millionen Franken (im Vorjahr: 2,5 Millionen Franken Gewinn). Ins Auge fällt dabei auch eine Erhöhung der Reserven für Bankrisiken von 5 Millionen Franken.
Neue Tochtergesellschaft
Die Gründe fürs schlechte Abschneiden liegen vor allem im Asset Management, das im vergangenen Jahr, gemessen an der Performance der Fonds in europäische Anlagen, underperformte. Dies war mit ein Grund, dass das Unternehmen seine Oyster-Sparte im Wert von 2 Milliarden Franken an das Luxemburger Finanzinstitut iM Global Partner veräusserte, wie finews.ch exklusiv berichtete.
Fortan will sich die Syz-Gruppe im Asset Management auf das institutionelle Geschäft mit Pensionskassen, Versicherungen und anderen Vorsorgeinstitutionen konzentrieren. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine eigenständige Tochtergesellschaft unter der Leitung von Daniel Hannemann in Zürich gegründet, die von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) reguliert wird und rund 10 Milliarden Franken an Kundengeldern verwaltet.
Verhaltene Aussichten
Den zukünftigen Erfolg erhofft sich die Syz-Gruppe zum einen von der Privatbank, die im vergangenen Jahr einen Gewinn von 7,1 Millionen Franken erzielte, sowie von einer weiteren Tochtergesellschaft namens Syz Capital, die in alternative Anlagen, namentlich in Private Equity und Hedgefonds, investiert. Letztere steht unter der Leitung von Marc Syz, dem älteren Sohn von Firmengründer Eric Syz.
Mit einer Kernkapitalquote der Gruppe von 23,1 Prozent per Ende 2019 (im Vorjahr: 21,3 Prozent) bringt das Unternehmen gute Voraussetzungen mit sich, um als stabiles Finanzinstitut zu überzeugen. Dies wird denn auch nötig sein, den aufgrund der Coronakrise der Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf sicherlich etwas verhaltener ausfallen als ursprünglich angenommen.
Beteiligungen neu geordnet
Dem Geschäftsbericht ist schliesslich auch zu entnehmen, dass die Beteiligung der Familie Syz in der Höhe von 66 Prozent inzwischen hälftig auf Eric Syz sowie auf seine Gattin Suzanne Syz-Müller verteilt wurde. Weitere grosse Aktionäre sind Casper Kirk Johansen (mit 10 Prozent) sowie eine Stiftung für Mitarbeiterbeteiligungen (mit 13 Prozent).
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