Die Schweiz erhält ihre ersten lizenzierten Krypto-Banken. Die Finma erteilte die Bewilligung gleichzeitig an zwei Institute und sorgt so für fairen Wettbewerb.
Das Rennen um die erste lizenzierte Krypto-Bank in der Schweiz ist entschieden – wobei gleich zwei aspirierende Institute zum Handkuss kommen: Seba Crypto und Sygnum. Wie beide Unternehmen am Montag gleichzeitig mitteilten, hat ihnen die Finma die Banklizenz erteilt, mit dem Hauptfokus Digital Assets.
Damit ist eingetroffen, was finews.ch im Juli angekündigt hatte: Die Finma wolle im aufstrebenden Markt für Chancengleichheit sorgen, weshalb Seba und Sygnum die Lizenzen wohl gleichzeitig erhalten würden.
Meilenstein, der eine Lücke schliesst
Seba und Sygnum sind somit die Pioniere auf dem Schweizer Finanzplatz, die unter der Aufsicht der Finma Banking im Bereich Kryptowährungen und Digital Assets anbieten dürfen.
Seba bezeichnete dies in der Mitteilung als Meilenstein für das gesamte Krypto-Ökosystem. Dank der Banklizenz könne Seba nun die Lücke zwischen traditionellem und Krypto-Banking schliessen. Das vor 17 Monaten gegründete Institut ist mit 100 Millionen Franken Eigenkapital ausgestattet.
Sebas Strategie besteht im Wesentlichen darin, Privat- und Institutionellen Kunden sowie Unternehmen Investitions-, Aufbewahrungs- und Handelsmöglichkeiten wie auch Kreditgeschäft mit digitalen Vermögenswerten aus einer Hand anzubieten. Für Blockchain- und Krypto-Unternehmen würden Geschäftskonten für Fiat- und Kryptowährungen angeboten. CEO von Seba ist der frühere UBS-Banker Guido Bühler.
Einbindung ist reguläre Bankgeschäft
Die Strategie von Sygnum klingt sehr ähnlich. Man wolle institutionellen und qualifizierten privaten Investoren, Unternehmen sowie Banken und anderen Finanzinstituten, Dienstleistungen für digitale Vermögenswerte anbieten, welche die gleiche Sicherheit und den gleichen Komfort aufwiesen, wie traditionelle Bankdienstleistungen.
Sygnum schrieb in der Mitteilung zudem, die Bank verfüge über eine eigene Lösung, digitale Vermögenswerte derart systematisch in das regulierte Bankgeschäft einzubetten, dass institutionelles Vertrauen geschaffen werde. Sygnum zählt dabei auf die Partnerschaft mit Swisscom und der Deutschen Börse.
CEO von Sygnum in der Schweiz ist Manuel Krieger. Die Bank erwartet in Singapur von der dortigen Aufsicht MAS eine Lizenz für Kapitalmarktdienstleistungen , sodass sie dort künftig Fondsverwaltungsdienstleistungen anbieten kann. Sygnum-CEO in Singapur ist Mathias Imbach. Zu den Sygnum-Investoren gehören unter anderem Ex-UBS-Chef Peter Wuffli und der ehemalige Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand.