Die Neo-Bank Yapeal will noch dieses Jahr als erstes Schweizer Eigengewächs an den Start gehen. An diesem Vorhaben wird sich zeigen, wie Fintech-freundlich die Schweiz wirklich ist.
Seit Januar 2019 gibt es die Fintech-Bewilligung in der Schweiz. Sie soll Startups im Finanzbereich die Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, ohne dass diese sich direkt um eine – sehr teure – Banklizenz bemühen müssen.
Eines der ersten Unternehmen, das dank einer solchen Fintech-Bewilligung hierzulande Bankdienstleistungen erbringen will, ist das Zürcher Startup Yapeal. Die Gründer haben bereits mehrere Gespräche mit der Eigenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) geführt und wollen dort demnächst das entsprechende Gesuch einreichen, wie Verwaltungsratspräsident Hans Kuhn (Bild unten) im Gespräch mit finews.ch sagt.
SNB-Beschluss matchentscheidend
Als ehemaliger Chefjurist der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kennt sich der Anwalt im Finanzmarktrecht aus. Zudem ist es seiner früheren Arbeitgeberin zu verdanken, dass sich die Fintech-Lizenz zumindest in der Anfangsphase für Yapeal durchaus eignet.
«Denn die Fintech-Lizenz ist eng begrenzt, aber in der Startphase können wir damit gut arbeiten», erklärt Kuhn, der heute bei der Anwaltskanzlei Zulauf Partners arbeitet. «Matchentscheidend war in diesem Zusammenhang der Beschluss der SNB, diesen (Jung-)Unternehmen Sichtkonten zu gewähren.»
Wichtige Geschäfte ausgeschlossen
Mit den Sichtkonten können die Fintechs zwar gewisse Bankdienstleistungen anbieten. Das klassische Fristentransformations-Geschäft bleibt ihnen allerdings verwehrt, ebenso die Verzinsung der ihnen anvertrauten Vermögen.
«Das Verzinsungsverbot unter der Lizenz ist aufgrund der Negativzinsen derzeit (noch) kein Problem», sagt Kuhn. «Das könnte sich jedoch ändern, wenn das Zinsumfeld dreht.»
Start Ende September
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