6. Geburt der Schweizer Crypto Nation
Um die Blockchain kommt heute der Bundesrat nicht mehr herum, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) muss sich ebenso mit dem Thema auseinandersetzen wie die Bankiervereinigung und Kantonsregierungen. Das Ziel all dieser Anstrengungen ist es, eine Schweizer Crypto Nation (im Bild Bundesrat Johannes Schneider-Ammann an der Crypto Finance in St. Moritz) aus der Taufe zu heben, welche dem Land neues Kapital und neue Arbeitsplätze zuführt.
Für diese Bemühungen ist der Bitcoin Maskottchen und Treiber zugleich. So ging die Nachricht um die Welt, dass der Kanton Zug für gewisse Dienste auch Bitcoin entgegennimmt. Gleichzeitig befeuerte die letztjährige Hausse der Kryptowährungen den Fintech-Boom in der Schweiz: Mit 18 Neugründungen zeigten dabei die Krypto-Startups im Jahr 2017 das stärkste Wachstum. Die gewaltige Nachfrage nach digitalen Devisen hat die Erstausgaben von Token und Coins (ICO) zum präferierten Mittel zur Finanzierung von Schweizer Fintechs werden lassen. 271 Millionen Franken nahmen die Jungfirmen letztes Jahr damit – mehr als über jeden anderen Kanal.
7. Das Bitcoin-Quiz wird obligatorisch für Bankenchefs
Während in den Sternen steht, ob die viel gelobte Schweizer Crypto Nation tatsächlich neue Jobs ins Land holt, hat im Banking das Rennen um mehr Know-how zu Bitcoin & Co längst eingesetzt. Um reichen Kunden digitale Anlagen schmackhaft zu machen oder Firmenkonten für Blockchain-Startups zu eröffnen, braucht es dieses Wissen dringend. Das beginnt bei den Beratern an der Front, geht im rückwärtigen Dienst weiter und macht selbst vor der Führung nicht halt. Kein Banken-CEO kann es sich heute noch erlauben, nicht zu wissen, wie der Bitcoin «funktioniert».
Mit Blick auf die Zukunft wird dieses Know-how wohl immer mehr formalisiert – die Zeit der Amateure ist vorbei. Blockchain-Technologie ist bereits Bestandteil diverser Weiterbildungen im Bankfach. Es dürfte nicht lange dauern, bis die ersten Diplome folgen, die zu neu entstandenen Jobprofilen passen.