Wegner pocht seinerseits darauf, dass bei seiner UBS-SFA aktuell «sehr viele Bewerber» anklopfen. «Wir haben beraterseitig ausgebaut und suchen weiter nach guten Leuten.» Dabei, so der studierte Jurist, der für die UBS schon das Geschäft mit den Scheichs in Dubai und Schweizer Offshore-Vermögen aus Asiaten führte, dürfe die Grossbank durchaus wählerisch sein. «Wir haben auch im Rang von Managing Directors rekrutiert – Seniorität ist bei unseren Kunden sehr gefragt.»
Nicht nur personell herrscht unter den von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC lizensierten Schweizer Einheiten Aufbruchstimmung – einem Markt, den Fachleute auf insgesamt etwa 20 Milliarden Franken beziffern. Wegner beobachtet einerseits, dass das Interesse der Amerikaner an Investments in anderen Märkten und Devisen in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat. Von einem «Trump-Effekt» mag er zwar nicht sprechen, folgert aber, dass diese Entwicklung «nicht zuletzt der weltpolitischen Lage geschuldet» sei.
Schwierige Gold-Investments
Anderseits, gibt der UBS-Banker zu bedenken, werde das Business mit Offshore-Vermögen von US-Personen immer komplexer. Stärkere Regulierungen führten zu höheren Anforderungen an die IT sowie an die verkauften Investment-Lösungen. «Ein Beispiel ist die Investition in Gold, die früher einfach erschien und heutzutage komplexe Reportings und Garantien nach sich ziehen kann», so Wegner.
Umso wichtiger sind aus seiner Sicht Skalen: Die UBS sei der einzige Player in der Schweiz, der diesen Dienst mit einem starken Angebot in den USA kombinieren könne.
Offen für Konkurrenten
Was nicht automatisch bedeutet, dass kleinere Mitbewerber demnächst aus dem Rennen fallen: Die erwartete Konsolidierung der gut 30 von der amerikanischen Böresenaufsicht SEC lizensierten Schweizer Vermögensverwalter ist weitgehend ausgeblieben. Neben der UBS sind Vontobel und die Genfer Pictet die grössten Kräfte in dieser Nische.
Wobei die UBS-Einheit mit ihren rund 60 Mitarbeitenden durchaus das Zeug zum Konsolidierer hätte, wie Wegner durchblicken lässt. «Wir fokussieren auf organisches Wachstum, vor allem auch durch unser Netzwerk in den USA, könnten aber auch offen sein, wenn sich ein Konkurrent aus dem Geschäft verabschieden will.»
Von kurzfristigen Aktionen hält der UBS-Kader indes nicht viel. «Was oft vergessen geht, ist, dass Leute einzustellen alleine noch keine Vermögen bringt.» Mit einer solchen Strategie könne man langfristig nicht wachsen, so Wegner.
Bindeglied in der Superdivision
Indes, der Banker macht gerade selber eine Megafusion mit. Die UBS hat vergangenen Januar ihr Amerika-Geschäft mit der internationalen Vermögensverwaltung zum Global Wealth Management verschmolzen. Der neuen Superdivision, die der Bank viel Koordination abverlangt und im vergangenen Semester noch nicht richtig auf Touren gekommen ist, kann Wegner jedoch nur Positives abgewinnen.
«Erstens, weil wir über die nötigen Lizenzen verfügen. Zweitens, weil in der neuen globalen Vermögensverwaltung die Regionen noch stärker zusammenarbeiten», so Wegner. Kurz: UBS-SFA sei ein wichtiges Bindeglied im weltweiten Angebot der UBS – und man sei «sehr» zufrieden» mit dem bisherigen Jahr.
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