Zur Risikokontrolle äussert sich die Finma im Generellen in ihrem Bericht keineswegs negativ. Sie hält fest, dass das generelle Risikomanagement in keiner Weise betroffen ist, und die Risiken der operativen Geschäftstätigkeit jederzeit angemessen unter Kontrolle waren. Die Finma kritisiert explizit drei Einzelfälle, konkret das Risikomanagement im Umgang mit der Kreditvergabe an Pierin Vincenz.

«Die Finma stellt die Frage, ob die Bank in den bestehenden Strukturen in Krisenzeiten handlungsfähig sei»

Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz haben die Corporate Governance in den vergangenen Monaten radikal hinterfragt und geeignete Massnahmen, um eine einwandfreie Geschäftsführung sicherzustellen, sind ergriffen und umgesetzt worden. Die Finma würdigt dieses Massnahmenpaket positiv.

Die Finma hält in ihrer Verfügung fest, dass die gesetzlichen Corporate-Governance-Vorschriften bei Aktiengesellschaften grundsätzlich stärker ausgeprägt sind als bei Genossenschaften. Auch stelle sich die Frage, ob die Bank in den bestehenden Strukturen in Krisenzeiten handlungsfähig sei.

«Auf beiden Wegen ist die Zukunftsfähigkeit von Raiffeisen zu erreichen»

Die Ausgestaltung von Risikomanagement und Risikoüberwachung unterscheidet sich schon heute nicht wesentlich von anderen vergleichbaren Instituten in anderen Rechtsformen. Raiffeisen wird nun aber gründlich prüfen, ob sie die Genossenschaft Raiffeisen Schweiz reformieren oder die Rechtsform ans veränderte Umfeld anpassen soll. Auf beiden Wegen ist die Zukunftsfähigkeit von Raiffeisen zu erreichen.