Für die 25 grössten Wealth Manager der Welt war 2017 ein hervorragendes Jahr. Während sich die UBS vorne behaupten konnte, zeigen neue Daten: Beim nächsten Marktabschwung wird sich die Spreu vom Weizen trennen.
Fast 20 Prozent im Durchschnitt wuchsen die verwalteten Vermögen der welweit 25 grössten Wealth Manager im vergangenen Jahr. Die Bedingungen seien 2017 hervorragend gewesen, urteilt das Research-Unternehmen Scorpio Partnership in seinem neuem Bericht «Globale Private Banking Benchmark 2018». Zum Vergleich: 2016 belief sich das durchschnittliche Wachstum der verwalteten Vermögen auf knapp 4 Prozent.
Ende 2017 erreichten die kumulierten verwalteten Vermögen der 25 Top-Wealth-Manager 26,2 Billionen Dollar. Die Flut hebt alle Boote, urteilt Scorpio. Das bedeutet auch, dass sich im globalen Ranking nur geringfügige Verschiebungen ergaben.
Schlagabtausch hinter der UBS
Die UBS bleibt unangefochten an der Spitze. Auf den folgenden Rängen überholte Morgan Stanley die US-Konkurrentin Bank of America. Die UBS baute ihren Spitzenplatz gar noch leicht aus: Ihr Vorsprung auf Morgan Stanley belief sich Ende 2017 auf rund 180 Milliarden Dollar Kundengelder. Im Vorjahr waren es «nur» 85 Milliarden Dollar gegenüber der Bank of America gewesen.
Allein diese Veränderung zeigt: Das Wachstum im Wealth Management findet in Asien statt. Denn die Wachtums-Weltmeister sind mit der Bank of China und der China Merchants Bank lokale Player.
Die Schweizer müssen sich bezüglich Wachstum jedoch nicht verstecken: Die UBS liegt nur leicht unter dem Branchendurchschnitt. Die Credit Suisse, J. Safra Sarasin und Julius Bär rangieren darüber.
Wachstum dank Marktperformance
Die französischen Vermögensverwalter Crédit Agricole (21,6 Prozent) und CIC (21,4 Prozent) belegen allerdings, dass sich nicht nur in Asien zweistellige Wachstumsraten erzielen lassen.
Angesichts der Wachstumszahlen ist ausserdem zu bedenken, dass diese hauptsächlich durch die Anlageperformance zustande kamen. Scorpio ermittelte ein durchschnittliches Wachstum von 4,3 Prozent beim Nettoneugeldzufluss; allerdings weisen nicht alle Institute diese Zahlen aus.
Deutlicher Gewinnanstieg
Scorpio attestiert den Wealth Managern auch recht gute Noten in der Steigerung ihrer Erlöse und Profite, die durchschnittlich um fast 30 Prozent zunahmen. Die Banken hätten die deutlich bessere Kundenstimmung geschickt nutzen können, so die Autoren.
Allerdings stiegen auch die Kosten mit mehr als 8 Prozent deutlich an. Scorpio mahnt die Wealth Manager, den Kundenfokus zu verstärken und aus den verschiedenen Interaktion Daten zu generieren. Dadurch würden sie beim nächsten Marktabschwung über nützliche Informationen verfügen, um den Kunden die richtigen Dienstleistungen anzubieten.
Und last but not least: Kostensenkungen seien nur dann wirksam, wenn die Wealth Manager auch die Fähigkeit hätten, ihr Geschäft zu skalieren. Vor allem kleinere Institute bekundeten Mühe, ihre Cost-Income-Ratio in einer Balance zu halten, so der Scorpio-Bericht.