Irritierend am Ganzen ist vielmehr die Tatsache, dass CEO Amato – neben seiner eigentlichen Funktion als Finanzchef – sein Amt nach wie vor ad interim ausübt. Das hängt damit zusammen, dass der Nominierungsausschuss des Verwaltungsrats noch immer mit der Evaluation des «richtigen» Konzernchefs beschäftigt ist. Und offenbar ist Amato noch lange nicht gesetzt, wie am Donnerstag am Rande der Medienkonferenz in Zürich herauszuhören war.
Für Amato ist dies keine einfache Situation, ist ihm doch sozusagen ein Maulkorb umgebunden. «Sie werden sicher verstehen, dass ich dazu keine weiteren Aussagen machen kann», sagte er. Auf die Nachfrage, ob er überhaupt willens sei, den CEO-Posten auf Dauer anzunehmen, erklärte Amato sibyllinisch: «Ich habe durchaus die Absicht, Teil dieser Führungsmannschaft zu bleiben.»
Mehr Glamour?
Amato ist im vergangenen Jahr in die Rolle des Konzernchefs hineingewachsen und hat sehr viel geleistet – und vollbracht. Dennoch bleibt der Eindruck, in den obersten Leonteq-Sphären wünsche man sich einen anderen, etwas älteren – Amato ist erst 36 Jahre alt – charismatischeren und vermutlich auch visionäreren CEO; ein Manager auch, welcher der Firma etwas von jenem Glamour zurückbringen kann, der diesem Technologie-Unternehmen über viele Jahre anhaftete.
Das mag absurd klingen, erhärtet sich aber zusehends, solange der Nominationsausschuss die Nachfolge nicht bald regelt. Es wäre gar peinlich, wenn es der Verwaltungsrat nicht schaffen würde, bis zur Generalversammlung am 28. März 2018 einen definitiven CEO zu ernennen, war am Donnerstag am Rande der Medienkonferenz verschiedentlich zu hören. Bis dahin ist das erfolgreich sanierte Unternehmen tatsächlich mit angezogener Handbremse unterwegs.
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