Marco Amato zeigt als Interims-CEO von Leonteq Ambitionen. Im Interview mit finews.ch erklärt er Wachstum und Investitionen in Asien zu seinen Prioritäten.


Herr Amato, als Interims-CEO von Leonteq übernahmen sie ein Unternehmen mitten in einem Restrukturierungsprozess. Wie wichtig ist der Wachstumsmarkt Asien noch?

Asien geniesst definitiv eine hohe Priorität, denn wir sehen in diesem Markt nach wie vor sehr grosses Potenzial. Wir wollen dort weiter investieren und suchen nach einer starken Partnerbank, die wir auf unsere Plattform bringen können, damit wir asiatischen Kunden lokale Kreditprodukte anbieten zu können.

Partnerschaften in Asien haben sich in der Vergangenheit teilweise nicht wunschgemäss entwickelt. DBS kündigte diese wieder auf.

Wir haben unsere Strategie diesbezüglich angepasst. Wir wollen die qualitative Entwicklung einer Partnerschaft der reinen Quantität vorziehen. Ich ziehe es vor, sechs bis acht grosse Partner mit entsprechenden Kapazitäten zu haben, als 30 Partner, von denen die Hälfte weder über Verkaufskanäle noch über ein internationales Distributionsnetz verfügt.

Wie ist die Partnerschaft mit Crédit Agricole angelaufen?

Auch hier liegt ein Fokus für dieses Jahr. Seit dem Start 2017 haben den Umfang der Partnerschaft mit der Crédit Agricole Corporate Investmentbank erweitert. Ursprünglich war die Kooperation darauf ausgelegt, dass Crédit Agricole unsere Plattform für ihren Vertrieb nutzt.

«Jetzt wissen wir, wo die Gefahrenherde sind»

Nun haben wir das Einverständnis, ihre Produkte selbst in bestimmte Märkte zu vertreiben. Auch hier werden wir im Laufe des Jahres die Investitionen fortsetzen.

Sie suchen aber auch nach weiteren Partnerschaften?

Ja, wir haben eine Pipeline mit möglichen Partnern, mit denen wir Gespräche führen. Doch liegt unsere Priorität eindeutig in Asien.

Der Onboarding-Prozess mit Partnern verlief bislang alles andere als rund.

Wir haben in den vergangenen vier Jahren viel Erfahrung gewonnen und unsere Lektionen gelernt. Jetzt wissen wir exakt, wo die Gefahrenherde beim Eingehen neuer Partnerschaften liegen. Wir können nun gezielter die relevanten Problemfelder ansprechen, bevor die Kooperation startet. Wir haben dies wohl in der Vergangenheit unterschätzt und das Ziel war, möglichst rasch neue Partner auf die Plattform zu bringen.