Die Megafusion im Wealth Management der UBS zieht ein riesiges Revirement nach sich. Wie neue Recherchen von finews.ch zeigen, kommt es an zentralen Stellen zu grossen Veränderungen.
Der Paukenschlag von Anfang Woche zieht bei der grössten Bank der Schweiz weitere Kreise. Nachdem die UBS ihre Vermögensverwaltungs-Einheiten zum 2'300-Milliarden-Franken-schweren Global Wealth Management zusammengezogen hat, werden die Managementposten in der neuen Superdivision neu verteilt.
Wie finews.ch am (gestrigen) Dienstag exklusiv berichtete, räumt der Leiter der Europa- und Schwellenland-Vermögensverwaltung Paul Raphael seinen Platz. Er wird überraschend durch Christine Novakovic (Bild unten) ersetzt – die flamboyante, bisherige Leiterin der Schweizer Investmentbank.
Architekt verlässt die Baustelle
Wohl noch bedeutender ist ein zweiter Abgang, der aus einem Memo der Grossbank hervorgeht, in das finews.ch Einsicht hatte, und das die beiden neuen Co-Präsidenten der Superdivision Martin Blessing und Tom Naratil unterzeichnet haben.
Wie es dort heisst, wird auf den 1. Februar 2018 auch Dirk Klee von seinem Amt als operationeller Leiter (COO) des Wealth Management zurücktreten. «Wir diskutieren weitere Optionen mit Paul Raphael und Dirk Klee», schreiben Blessing und Naratil knapp.
Operation am offenen Herzen
Der Abgang von Klee kommt wohl noch überraschender als jener von Raphael. Denn der als kompetent geltende Klee hatte den COO-Posten seit 2013 inne und galt als Schlüsselfigur bei der Digitalisierung der UBS-Vermögensverwaltung.
Bei ihm liefen nicht nur die Fäden zahlreicher interner Fintech-Initiativen zusammen. Er verantwortete auch den Aufbau einer einheiltlichen Buchungsplattform – eine milliardenschwere Operation am «offenen Herzen» der Bank. Der Abschluss der Arbeiten soll der UBS einen gewichtigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
Allerdings war Klee ein Weggefährte des im vergangenen Dezember ausgeschiedenen Wealth-Management-Chefs Jürg Zeltner. Das könnte ein Grund sein, warum das Duo Blessing-Naratil ihn nun abzieht.
Schweizer Kleinsparer und ausländische Milliardäre
Bezeichnenderweise kommt der Nachfolger aus dem Schweiz-Geschäft, das Blessing zuvor veranwortete. Es handelt sich um Reto Wangler, der mit einem Unterbruch über zwanzig Jahre für die UBS respektive deren Vorgängerbank tätig war. Zurzeit wirkt er noch als COO der Schweizer Bank und leitet das Retail- und Firmengeschäft in der Schweiz. Nun steigt er in neue Sphären auf. Er wird ab Februar die Operationen der neuen Superdivisionen lenken.
Ebenfalls unter Blessing gearbeitet hat Damian Vogel, dessen Karriere nun auch einen kräftigen Schub erfährt. Der einstige Volksbank-Stift amtete bisher als Risikochef für das Schweiz-Geschäft und wird nun die Gefahrenlage in der globalen Vermögensverwaltung kontrollieren. Er löst dabei Shailesh Shah ab, der altershalber ausscheidet.
Blessing-Naratil und die mächtigen 18
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