Demnächst nimmt die Fluggesellschaft Swiss mehrmals pro Woche Direktflüge in ein kleines, aber aufstrebendes Kultur- und Wirtschaftszentrum in Polen auf – zur Freude der Banker von Credit Suisse und UBS.
Ab dem 30. Oktober 2017 fliegt Swiss neu dreimal wöchentlich das Städtchen Breslau, das auch unter seinem polnischen Namen Wroclaw bekannt ist, an, wie die Fluggesellschaft am Dienstag mitteilte.
Die «Blume Europas», wie die über 1'000 Jahre alte Stadt genannt wird, bezaubert nicht nur mit ihrem Reichtum an Kulturgütern. Die viertgrösste Stadt Polens zieht auch die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) in seinen Bann.
Weniger wegen ihres schmucken Stadtbildes, sondern der billigen und teils gut ausgebildeten Fachkräften wegen. Vor diesem Hintergrund haben UBS und CS bereits mehrere hundert Backoffice-Jobs sowie IT- und Compliance-Stellen nach Polen ausgelagert.
Kapazitäten nach Krakau erhöht
Die Flüge werden jeweils montags, mittwochs und freitags durchgeführt. Die Swiss habe die Verbindung wegen der starken Nachfrage der wachsenden schweizerisch-polnischen Business-Community aufgenommen, hiess es weiter.
Neben Breslau ist auch das polnische Krakau eines der Businesszentren, welche die UBS, gleich wie die CS, die Versicherungsgesellschaft Zurich und weitere Finanzmultis unter Kostendruck – zur Senkung der Löhne aufgebaut hat. Und bereits letztes Jahr reagiert Swiss auf die Outsourcing-Welle nach Polen. Statt viermal die Woche fliegen Swiss-Maschinen Krakau seither täglich an.
Polen droht ein Bankernotstand
Neben den Schweizer Banken machen sich auch amerikanische Geldhäuser wie Goldman Sachs und J.P. Morgen in Polen breit. Letztere will in Warschau 2'500 Jobs schaffen, und zwar in den Bereichen Backoffice, Risikomanagement und Controling.
Der Ansturm der Banken auf das osteuropäische Land hat mittlerweile zu einem regen Abwerbungs-Wettbewerb von Mitarbeitern geführt, wie auch finews.ch berichtete.