Das Joint-Venture der Schweizer UBS mit einem französischen Club von Milliardären ist nun offiziell gestartet. Den potenziellen Kunden bietet das Unternehmen einen höchst exklusiven Dienst an.
In Frankreich macht ein kleiner Vermögensverwalter mit 4,5 Milliarden Euro an Kundengeldern gross von sich reden: Der Start von UBS La Maison de Gestion Anfang Oktober war praktisch jeder grösseren Zeitung im Nachbarland einige Zeilen wert.
Wie auch finews.ch berichtete, steht hinter dem barocken Namenszug eine Zusammenarbeit der besonderen Art. Bereits im vergangenen Dezember hatte die französische Tochter der Schweizer Grossbank die französische Privatbank Banque Leonardo zu 100 Prozent übernommen. Das Institut gehörte zuvor der Milaneser Finanzgruppe Leonardo.
Mehrheit am Milliardärsclub
Teil des Deals war auch ein Joint-Venture mit einem Investment-Club von Milliardären. Konkret handelte es sich dabei um die in Luxemburg domizilierten Gesellschaft La Maison. Die Schweizer Grossbank hält nun die Mehrheit am Unternehmen, das auf Dienste für schwerreiche Familien (Family Office) fokussiert. Wie die französische Zeitung «Les Echos» berichtete, zählt UBS La Maison de Gestion bereits 2'000 Kunden.
Für jene, die noch dazustossen wollen, hält die Vermögensverwalterin ein höchst exklusives Angebot bereit: Die Kunden dürfen – Fall für Fall – zusammen mit den Gründungsmitgliedern von La Maison investieren.
Im selben Boot wie die Dassaults
Damit spielt die Boutique clever ein drängendes Bedürfnis der Klientel aus: Superreiche interessiert es brennend, wie andere Superreiche ihr Geld anlegen.
Bei UBS La Maison de Gestion finden einige Götter des französischen und südeuropäischen Wirtschaftsolymps zusammen. Zu den bekannten Kunden zählen die Industriellenfamilie Dassault, Michel David-Weill (Eurazeo) oder der italienischstämmige Bündner Carlo De Benedetti, der vom Schweizer Magazin «Bilanz» zu den 150 reichsten Schweizern gezählt wird.
Die UBS hält den Schlüssel
Zum Aktionariat der Leonardo-Gruppe, die mit der UBS den Deal machte, zählt wiederum die Beteiligungsfirma Exor – und die gehört der schwerreichen italienischen Familie Agnelli. Ein erlauchter Kreis, zu welchem sich die UBS da den Schlüssel geholt hat – und nun die Tür für neue Kundschaft öffnet.