Die strategische Neupositionierung der Bellevue Gruppe hat im ersten Halbjahr 2017 bereits Früchte getragen. Die Restrukturierung hält die Bank allerdings noch in den roten Zahlen.
Die Bellevue Gruppe hat dank deutlich höherer Erträge im Asset Management im ersten Halbjahr 2017 einen Gewinn von 9,8 Millionen Franken erzielt. Das ist knapp drei Mal so viel wie im Vorjahr, wie Bellevue am Freitag mitteilte. Das operative Ergebnis erreichte 11,7 Millionen Franken, 73 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Berichtsperiode war von anfallenden Restrukturierungskosten in der Bank von 5,5 Millionen Franken geprägt. Die Bank am Bellevue konzentriert sich fortan auf das Wealth Management, das Brokerage und die Corporate-Finance-Aktivitäten wurden eingestellt.
Entsprechend reduzierte sich der Personalbestand im Laufe der letzten zwölf Monate von 111 auf 93 Mitarbeiter. Die Bank schrieb im ersten Halbjahr noch einen Verlust.
Bereits Neugelder in der Bank
Die Neuorientierung stösst jedoch bereits auf Kundeninteresse: So hätten neue Privatkunden der Bank 325 Millionen Franken zur Verwaltung anvertraut. Gemäss Gruppen-CEO André Rüegg müssen noch weitere Massnahmen getroffen werden, um das Wealth Management auf eine wirtschaftlich tragfähige Basis zu bringen.
Unter anderem wird die Einheit auch noch personell verstärkt. Bereits engagiert ist ein neuer CEO, wie finews.ch berichtet hat. Es ist Thomas Pixner, der von der Rothschild Bank kommt.
Akquisitionen geplant
Das Asset Management machte einen erheblichen Sprung: Der Ertrag stieg um 50 Prozent auf 46,8 Millionen Franken. Die Kundenvermögen in der gesamten Gruppe erreichten 11,8 Milliarden Franken, nach einem Netto-Neugeld-Zufluss von 574 Millionen Franken.
Im Ausblick kündigt Bellevue an, den Wealth-Management-Fokus der Bank weiter zu schärfen, durch organisches Wachstum wie auch durch Akquisitionen. Im Asset Management strebt Bellevue an, neue Kundengruppen zu erreichen, um mehr Neugeld zu akquirieren.