Analysten von Goldman Sachs haben die Bewegungen von 28 Währungen unter die Lupe genommen und dabei Erstaunliches festgestellt.
Packt Investoren die Angst, stossen sie üblicherweise Risikopapiere ab und flüchten in Anlagen wie Gold oder in stabil bewertete Währungen. Der Franken wurde schon oft Opfer solcher Panikattacken. Namentlich seit der Finanzkrise war die Schweizerische Nationalbank deswegen zu scharfen Interventionen gezwungen.
Im September 2011 fixierte die SNB den Euro bei 1,20 Franken und nach der Aufgabe des fixen Wechselkurses Anfang 2015 führte sie Negativzinsen ein, um Investoren vom Anlegen in den sichersten Hafen der Welt, dem Franken, fernzuhalten.
Auf den zweiten Platz verwiesen
Doch nun zeigt sich: Der Franken trägt zu unrecht den Titel «sicherste Währung der Welt» und dies schon seit geraumer Zeit. Zu diesem Schluss kamen Währungsspezialisten der amerikanischen Grossbank Goldman Sachs.
Demnach ist es der japanische Yen und nicht das «Fränkli», welcher unter den «Safe-Haven»-Währungen als der sicherste Hafen gilt. Der Franken und der Dollar wetteifern um den zweiten Platz, berichtete «Bloomberg» mit Verweis auf die Analyse von Goldman Sachs.
Höchste negative Korrelation
Die Analysten untersuchten die monatlichen Geldströme von 28 Währungen über zwei 5-Jahres-Zeiträume von 2007 bis 2011 sowie von 2012 bis 2016. Dabei zeigte sich, dass in den vergangenen zehn Jahren sich die japanische Währung am stärksten entgegen der Kursentwicklung bei globalen Risikoanlagen, wie Aktien, Öl oder zehnjährige US-Staatsanleihen bewegte – ein Mechanismus der als negative Korrelation bekannt ist (siehe Grafik unten).
Am unteren Ende des Goldman-Sachs-Rankings landeten der Mexikanische Peso und klassische Rohstoffwährungen wie der Südafrikanische Rand, der Kanadische Dollar oder der Australische Dollar. Diese Währungen sind deutlich anfälliger auf Kursschwankungen, wie es weiter hiess.