Im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB prüft Singapur die Rolle der UBS und zwei weiterer Schweizer Banken genauer. Offenbar liegt wiederum der Verdacht von Geldwäscherei in der Luft.
Was finews.ch bereits letzte Woche berichtete, scheint sich nun zu konkretisieren. Wie unter anderem die Agentur «Reuters» am letzten Sonntag vermeldete, nimmt die Monetary Authority of Singapore (MAS) die UBS genauer unter die Lupe.
Laut anonymen Quellen will die Singapurer Bankenaufsicht insbesondere prüfen, ob die Schweizer Grossbank in ihren mutmasslichen Geschäften mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB gegen Geldwäscherei-Bestimmungen verstossen hat.
Auch Falcon und Coutts im Fokus
Wie weiter berichtet wurde, richtet sich die Untersuchung der MAS gegen weitere Schweizer Institute.
So die Bank Coutts International, die im Frühjahr 2015 von der Genfer Bank UBP übernommen wurde. Ebenfalls geprüft wird das Geschäftsgebahren der Zürcher Falcon Private Bank, die der Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi gehört.
Im Fokus der MAS ist zudem die Singapurer Grossbank DBS. Dass ein «einheimisches» Institut untersucht wird, kann als Zeichen gewertet werden, wie ernst es dem Stadtstaat mit der Aufklärung des Korruptionsskandals ist.
Braucht die MAS noch ein Exempel?
Weder die UBS noch UBP wollten sich gegenüber «Reuters» zu möglichen Untersuchungen äussern. Falcon berief sich auf frühere Aussagen zum Fall.
Klar ist, dass die nun offenbar erneut ins Visier der MAS gelangten Institute in einer unangenehmen Lage sind. Die Singapurer Finanzaufsicht hatte zusammen mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die Tessiner Privatbank BSI im 1MDB-Fall effektiv aus dem Verkehr gezogen.
Nun stellt sich die Frage, ob die Behörde weitere Expempel statuieren wird.