Im Steuerstreit mit Frankreich kommt es für die Schweizer Grossbank immer dicker. Medienberichten zufolge bestätigte die französische UBS-Tochterbank, dass gegen sie in einem weiteren Punkt ermittelt wird.

Zur mutmasslichen Geldwäsche und Beihilfe zu Steuervergehen erheben die französischen Behörden nun noch einen weiteren Vorwurf gegen die UBS. Wie die Agentur «Bloomberg» am Donnerstag berichtete, hat die Tochter der Schweizer Grossbank in Frankreich bestätigt, dass gegen sie wegen möglicher Zeugenbeeinflussung ermittelt wird.

Damit bekräftigt das Institut Spekulationen von «AFP». Wie die Agentur bereits am Mittwoch unter Berufung auf anonyme Quellen schrieb, soll UBS Frankreich versucht haben, einen Whistleblower im Steuerstreit zum Schweigen zu bringen.

Beim Whistleblower soll es sich um Nicolas Forissier handeln, den ehemaligen Leiter der internen Revision bei UBS Frankreich. Forissiers Aussagen sollen der Auslöser gewesen sein für die Ermittlungen gegen die UBS und ihre französische Tochtergesellschaft.

Die UBS wehrt sich vehement gegen den Vorwurf der Zeugenbeeinflussung, wie «Bloomberg» weiter berichtete.

Anklage in drei Monaten

Wie auch finews.ch kürzlich berichtete, könnten die UBS in Frankreich bereits in drei Monaten angeklagt werden.

Die französischen Behörden werfen der UBS vor, mittels eines ausgeklügelten Systems von geheimen Buchungen zwischen 2004 und 2012 Milliarden Euro an Kundengeldern am französischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. 2014 verdonnerten sie die Schweizer Grossbank zu einer Kaution von umgerechnet 1,3 Milliarden Franken.

Im März 2015 musste auch die französische Tochterbank eine Kaution von 10 Millionen Euro zahlen; zudem wird gegen ehemalige Angestellte der Bank in Frankreich ermittelt.