Nach dem Abgang zahlreicher Kader verliert die Genfer Privatbank nun auch ihre Chefin in Hongkong. Der Abgang kommt zur unzeit.

Der Aderlass im asiatischen Geschäft Banque Privée Edmond de Rothschild nimmt bedrohliche Ausmasse an. Wie die Genfer Bankengruppe einen Bericht des Branchen-Portals «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) bestätigte, verliert sie ihre Chefin für das Private Banking in Asien.

Monique Chan (Bild), die vor gerade mal zwei Jahren von der anglo-chinesischen Grossbank HSBC zur Banque Privée Edmond de Rothschild in Hongkong gestossen war, verlässt demnach das Institut bereits wieder. Sie sehe sich nach anderen Herausforderungen um, heisst es im Bericht.

Exodus der Chefs

Chan ist der prominenteste Abgang im Asien-Arm der Privatbank, allerdings bei Weitem nicht der einzige.

Wie auch finews.ch berichtete, kehrte letzten April bereits die Compliance-Chefin Grace Lee dort der Bank den Rücken. 2014 hatte das Institut in Asien zudem den Anlagechef Peter Amandini und Chief Operating Officer Stephanie Kiefer verloren.

Kampf um kritische Grösse

Damit macht sich ein Führungsvakuum breit, während die Bank im asiatischen Boom-Markt nach der kritischen Grösse sucht. Letztes Jahr konnte die Banque Privée Edmond de Rothschild zwar ein respektables Wachstum bei den Kundengeldern vorweisen.

Mit 280 Millionen Franken an verwalteten Vermögen liegt die Bank aber weit hinter zahlreichen (Schweizer) Konkurrenten zurück.

Der Situation kaum förderlich dürfte zudem ein Zwist um Namensrechte innerhalb der legendären Bankier-Dynastie Rothschild sein, der derzeit eskaliert. In diesem Zusammenhang reichte die Genfer Banque Privée Edmond de Rothschild kürzlich gar eine Klage ein.