Die Bank Barclays stellt ihr Schweiz-Geschäft unter neue Leitung. Der neue Mann kommt – wie bereits vermutet – von der ebenfalls britischen Konkurrentin Coutts.
Was auch finews.ch schon vor Wochen berichtete, bestätigte nun die Schweizer Tochter der britischen Bank Barclays am Mittwoch. Wie das Institut mitteilte, wird der erfahrene Private Banker James Buchanan-Michaelson (Bild) die Leitung der gesamten Barclays Bank (Suisse) übernehmen.
Wie es weiter hiesst, wird er dabei insbesondere für die Entwicklung das Private-Banking-Geschäfts sowie für die Umsetzung der Strategie von Barclays in der Schweiz verantwortlich sein. Er rapportiert in seiner neuen Funktion an Francesco Grosoli, der kürzlich vom Länderchef für Schweiz und Monaco zum Leiter der Barclays-Vermögensverwaltung in Europa befördert wurde.
Schmerzlicher Verlust für Coutts
Der unmittelbare Vorgänger von Buchanan-Michaelson bei Barclays, Private-Banking-Schweiz-Chef Simon Gaston, wird das Unternehmen gemäss Insidern verlassen.
Mit der Ernennung von Buchanan-Michaelson brachte Barclays ihrer britischen Konkurrentin Coutts einen schmerzhaften Verlust bei – und das ausgerechnet in einer heiklen Phase. Buchanan-Michaelson, der über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Betreuung von superreichen Kunden verfügt, leitet nämlich zuvor das wichtige Geschäft von Coutts in Genf.
Bekenntnis zum Schweizer Private Banking
Der Private-Banker dürfte demnach zur Konkurrentin Barclays abgesprungen sein, noch bevor deren Übernahme durch die Genfer Union Bancaire Privée (UBP) in trockenen Tüchern war. Und nun dürften sich die Chefs bei der UBP wie auch bei der übernommenen Coutts die quälende Frage stellen, ob Buchanan-Michaelson schon bald weitere Coutts-Berater nachziehen wird.
Denn dass Barclays die Präsenz gerade im Schweizer Private Banking ausbauen will, unterstrich sie am Mittwoch mit einer weiteren Ernennung: Sie beförderte James Persse zum Leiter des Private-Banking-Geschäfts in Genf und zum Stellvertreter von Buchanan-Michaelson. Persse kam 1995 zu Barclays und betreute dort ebenfalls superreiche Kundschaft, wie es hiess.