Keine Handys, keine Chats – und nun auch keine unbeaufsichtigten privaten Deals mehr. Wegen des Devisen-Skandals schaut die Schweizer Grossbank UBS ihren Forex-Tradern genau auf die Finger.
Der Skandal um die mutmasslichen Währungskurs-Manipulationen bei zwölf Grossbanken zieht immer weitere Kreise – und zeitigt auch bankintern Folgen.
So soll die UBS neue Regeln erlassen haben, welche die privaten Trades ihrer Devisen-Händlern stark einschränken. Das berichtet das amerikanische Finanzblatt «Wall Street Journal».
Restriktivere Konkurrenten
Dem «Journal» zufolge müssen nun sämtliche privaten Devisen-Deals bei der UBS zuerst den Vorgesetzten und der Compliance-Abteilung vorgelegt werden.
Damit zieht die Grossbank die Schrauben in ihren Trading-Abteilungen noch mehr an. So wurde dort der Gebrauch von Mobiltelefonen ebenso verboten wie die Nutzung von Chat-Rooms. Wie die Untersuchungen verschiedener Behörden im Forex-Skandal zeigten, geschahen Absprachen von Händlern untereinander oftmals über solche elektronischen Foren.
Das «WSJ» zitiert anonyme Trader, denen zufolge die UBS ihren Devisen-Spezialisten bis vor kurzem einigen Spielraum für private Deals gegeben haben soll. Bei der Deutschen Bank, Citigroup und J.P. Morgan hingegen wird der private Handel von Devisen schon länger restriktiv gehandhabt.
Brandheisse Praktiken
Jetzt sind solche Praktiken brandheiss. Die im Forex-Skandal verdächtigen Banken haben bereits Milliarden für mögliche Rechtsfolgen beiseite gestellt. Und weltweit wurden rund 30 Devisen-Trader von ihren Arbeitgebern freigestellt.
Die UBS selber gab an, in der Sache voll mit den Behörden zu kooperieren. Trotzdem gehen Medienberichte von möglichen Bussenzahlungen in Milliardenhöhe aus. Ungemütlich könnte es für die grössten Schweizer Bank werden, wenn sie von Behörden als Wiederholungstäterin eingestuft würde – die Bank musste schon wegen Manipulationen des Libor-Zinses hohe Strafen bezahlen.