Julius Bär und die Bank Leumi spannen zusammen und wollen sich gegenseitig Kunden zuweisen. Die israelische Bank gibt ihr Private-Banking-Geschäft in der Schweiz und in Luxemburg auf.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Leumi Kunden mit internationalen Private-Banking-Ansprüchen an Julius Bär verweisen, während die Julius-Bär-Gruppe ihren Kunden die inländischen Bankdienstleistungen von Leumi in Israel vermitteln wird.
Darüber hinaus hat die Bank Leumi entschieden, dass sie ihre aus der Schweiz und Luxemburg heraus betriebenen Private-Banking-Geschäfte aufgibt und die entsprechenden internationalen Private-Banking-Kunden an Julius Bär überträgt, wie einer Mitteilung vom Montag weiter zu entnehmen ist.
Knapp 6 Milliarden Franken in der Schweiz
In der Schweiz erfolgt dies in Form einer Übertragung des Geschäfts der Leumi Private Bank, während die Parteien in Luxemburg die Absicht haben, dass Julius Bär die lokale Tochtergesellschaft von Leumi, Bank Leumi kaufen wird.
Ende Juni 2014 verfügte die Private-Banking-Einheit der Bank Leumi über 5,9 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen, während Leumi in Luxemburg 1,3 Milliarden Franken betreute.
Mitarbeiter können wechseln
Im Zuge der neuen Kooperation sollen auch die Kundenberater und für das Kundengeschäft unterstützendes Personal zu Julius Bär wechseln, wie es weiter heisst. In ihren Büros in Zürich und Genf beschäftigt die Bank Leumi derzeit 158 Personen, einschliesslich 32 Kundenberater. Die Übertragung der Kundenvermögen wird voraussichtlich bis Ende 2015 abgeschlossen sein, wobei die Mehrheit zwischen Ende 2014 und Anfang 2015 übertragen werden soll.
Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden, wird die angestrebte Akquisition von Leumi in Luxemburg, wo derzeit 31 Personen beschäftigt sind, darunter 8 Kundenberater, voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2015 abgeschlossen sein. Nach dem Closing soll die Unternehmenseinheit mit dem lokalen Anlageberatungsgeschäft von Julius Bär zusammengelegt werden.
Ziel 75 Prozent der Kundenvermögen
Der Gesamtwert des zu zahlenden Goodwills für diese Transaktion beträgt 10 Millionen Franken in bar. Der Kapitaleinfluss aus der Übertragung des aus der Schweiz heraus betriebenen Geschäfts beläuft sich voraussichtlich auf bis zu 70 Millionen Franken (inklusive zu zahlender Goodwill, erforderliche Kapital- und Transaktions- sowie Integrations- und Restrukturierungskosten) unter der Annahme, dass 75 Prozent der Kundenvermögen übertragen werden.
Die Transaktion in der Schweiz sollte gemäss weiteren Angaben ab 2016 zu einem Anstieg des Gewinns pro Aktie im niedrigen einstelligen Prozentbereich führen.