Der US-Grossbetrüger Bernard Madoff beschäftigt weiterhin die Gerichte. Auch die UBS schlittert im Gerangel um Schadenersatz wieder ins Visier der Anwälte.
Ein weiteres Kapitel öffnet sich im Betrugsfall um den New Yorker Investor und späteren Betrüger Bernard Madoff, der seine Opfer um Milliardensummen gebracht hat und 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Mittendrin stehen dabei auch die UBS sowie HSBC, UniCredit und J.P. Morgan.
Der Konkursverwalter Irving Picard, der an Gelder für die geprellten Kunden des Milliardenbetrügers herankommen will, lechzt offenbar weiterhin nach Schadenersatzklagen gegen die UBS und weitere Banken, wie unter anderem die «New York Times» berichtet.
Hat die UBS auch profitiert?
Der Treuhänder und seine Anwälte wollen laut dem Bericht mit einem Antrag einen Gerichtsentscheid vom 20. Juni 2013 kippen. Ein Bundesberufungsgericht in Manhattan hat ihnen verboten, Finanzinstitute wie J.P. Morgan, UBS, HSBC oder UniCredit Bank Austria im milliardenschweren Betrug zu verklagen.
Doch für Insolvenzverwalter Picard und seine Entourage ist erwiesen, dass auch die UBS durch ihre Zusammenarbeit mit Madoff zu dessen Anlagebetrug beigetragen habe und deshalb Madoffs Kunden entschädigen müsse. «Die UBS und andere Banken profitierten vom System durch den Betrüger Bernard Madoff», behauptet Picard.
Madoff handelte nicht alleine
«Bernard L. Madoff handelte nicht alleine», sagen auch die Anwälte von Picard. Mit dem Ponzi-System hätte man laut Darstellung der Juristen nicht so viele Menschen betrügen können, ohne dass ein Netz von Finanzinstituten und Einzelpersonen beteiligt gewesen wäre oder das Schneeballsystem zumindest geduldet hätt.
Diese Aussage deckt sich auch mit der Version von Madoff: «Seit meinem ersten Kontakt mit den Medien behaupte ich, dass die Banken über die Dinge Bescheid wussten. Sie waren mitschuldig und haben zum Verbrechen beigetragen», schrieb Madoff im vergangenen März in einem Brief.